Wiener Staatsoper
ORF.at/Kaja Stepien
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Kultur

Roscic plant zehn Wien-Premieren

Der designierte Chef der Staatsoper, Bogdan Roscic, hat Einblick in die Pläne für seine erste Saison gegeben. Mit bestehenden Produktionen renommierter Häuser soll es zehn Wien-Premieren geben, sagte er bei einem „Kurier“-Publikumsgespräch.

Darunter ist auch „La Traviata“ aus Paris, die erst am Mittwoch im Palais Garnier in der Regie von Simon Stone Premiere hatte, der dieser Tage aufgrund eines zustande gekommenen Filmprojekts Neuproduktionen am Residenztheater und am Burgtheater abgesagt hat.

Roscic holt Currentzis und Kosky

Zu den prägenden Regisseuren der ersten Zeit soll Barrie Kosky gehören. Der Australier, der heuer in Salzburg sehr erfolgreich Offenbachs „Orpheus in der Unterwelt“ herausbrachte, hatte 2005 „Lohengrin“ an der Staatsoper inszeniert. „Die Erfahrung war offenbar so, dass Barrie ein lebenslanges Trauma davongetragen hat. Das werden wir gemeinsam aufarbeiten“, sagte Roscic laut der Zeitung. Kosky werde „sehr viel in Wien inszenieren“.

Bogdan Roscic
APA/Herbert Neubauer
Musikmanager Bogdan Roscic übernimmt ab 2020/21 als Direktor der Wiener Staatsoper

Teodor Currentzis wird mit seinem MusicAeterna Orchester künftig auch an der Staatsoper aufspielen. Roscic, der als Sony-Classical-Chef die in Perm Tätigen zu internationalen Stars gemacht hat, wird sie auch als Staatsopern-Direktor beschäftigen.

Welser-Möst als Dirigent

Während der ehemalige Musikdirektor der Staatsoper, Franz Welser-Möst, auch künftig zu den Dirigenten des Hauses zählt, gibt es in der Beziehung zwischen Currentzis und dem Staatsopernorchester offenbar noch Entwicklungspotenzial: „Mit den Wiener Philharmonikern muss die große Liebe noch aufblühen.“ Und auf dem Opernball sei er bisher noch nie gewesen, so Roscic, der mit Ende dieser Saison auf den an die Mailänder Scala wechselnden Franzosen Dominique Meyer folgen wird.