Wiener Hofburg mit Heldenplatz
Josef Bollwein
Josef Bollwein
Chronik

Weiter Brandschutzmängel in der Hofburg

Defekte Brandschutztüren, verstellte Fluchtwege: 55 Mängel listet der Rechnungshof (RH) in einem aktuellen Nachbericht zum Brandschutz in der Hofburg auf. Laut Bericht wurden von 14 Empfehlungen nur fünf komplett umgesetzt.

Sechs weitere Empfehlungen wurden teilweise, drei gar nicht umgesetzt, hieß es in dem am Freitag veröffentlichten Bericht. Einschränkend ist zu bemerken, dass der Bericht den Zeitraum 2015 bis 2018 umfasst. So wurde empfohlen, 13 Brandschutztüren einzubauen, was die Burghauptmannschaft bis zum Frühjahr 2019 zugesagt hatte. Ob das mittlerweile geschehen ist, war laut APA zunächst nicht zu eruieren.

Bei Begehungen wurden gemäß den „Technischen Richtlinien Vorbeugender Brandschutz“ 55 Mängel festgestellt, so der Rechnungshof in einer Aussendung. So hätten die Überprüfungen der Feuerlöscher und einer Brandmeldeanlage, Kennzeichnungen und Schlüssel für die Feuerwehr gefehlt, Brandschutztüren seien defekt oder nicht funktionsfähig gewesen, Fluchtwege verstellt und Zugänge nicht möglich gewesen.

Keine Stellungnahme von Burghauptmannschaft

Die Burghauptmannschaft solle aktiv auf eine Mängelbehebung durch die Nutzer hinwirken, zum Beispiel durch das Setzen von Fristen, hieß es. Der Rechnungshof empfahl darüber hinaus, „auf eine entsprechend ausreichende Objektkontrolle in der gesamten Wiener Hofburg zu achten“. Nicht zuletzt: „Außerdem sollten rasch die erforderlichen baulichen Maßnahmen gesetzt werden, um das Brandschutzkonzept vollständig umzusetzen.“

Erst vor fünf Monaten hat Burghauptmann Reinhold Sahl die Nachrüstungen beim Brandschutz in der Hofburg gegenüber der APA als großteils abgeschlossen bezeichnet. Am Freitag hieß es dazu aus der Burghauptmannschaft gegenüber Radio Wien, man kenne den Bericht noch nicht. Daher könne man dazu auch nicht Stellung nehmen.