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Chronik

Zulagenpanne KH Nord: Hotline eingerichtet

Im Krankenanstaltenverbund (KAV) gibt es eine Panne beim Auszahlen der Zulagen für Mitarbeiter des Krankenhaus Nord. Es geht um Mitarbeiter, die ins neue Krankenhaus wechseln mussten. Der KAV hat eine Hotline eingerichtet.

Betroffen könnten bis zu 2.400 Menschen sein. KAV-Personalchef Martin Walzer sagte am Dienstag den Betroffenen nach einer Expertensitzung Unterstützung zu: „Bei den niedrigen Lohnbereichen bekommen bereits rund 60 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen Ende nächster Woche die richtigen Zulagen ausgezahlt.“ Die übrigen bekämen spätestens Ende Oktober ihre Zulagen ausbezahlt. Walzer fügt hinzu: „Wir sehen uns alle gesondert an. Auch wenn sich jemand nicht meldet, werden wir sicherstellen, dass die Zulagen nachbezahlt werden.“

Warten auf Ausgleichzahlung

Es geht um Ausgleichszahlungen, die die von anderen Spitälern nach Floridsdorf versetzten Mitarbeiter für weggefallene Zulagen für fünf Jahre erhalten sollen. Viele mussten in die Klinik Floridsdorf, wie das Krankenhaus Nord ab 2020 heißen wird, wechseln, weil ihre bisherigen Stationen in anderen Krankenhäusern aufgelöst wurden. Dort bekamen sie diverse Zulagen wie etwa Gefahren- oder Infektionszulagen, die es an der neuen Arbeitsstätte nicht mehr gibt. Als Ausgleich wurde ihnen für fünf Jahre eine Zulage zugesichert, diese lässt nun aber auf sich warten.

2.400 mögliche Fälle werden nun überprüft, darunter Pfleger, Ärzte und anderes Personal. Problematisch sei dies vor allem bei Mitarbeitern mit niedrigem Einkommen, „wenn es da um 100 oder 200 Euro geht im Monat, dann sind die halt schon sehr arg betroffen, gerade zum Schulanfang“, sagte Susanne Jonak von der Gewerkschaft Younion, Hauptgruppe II. Ausstehend sind Nebengebühren, Zulagen, Überstunden sowie Mehrstundenabgeltungen, die pro Mitarbeiter einzeln neu abgerechnet werden müssen.

Personalverrechnung mit Ansturm überfordert

Als Ursache für die Auszahlungspanne vermutete Jonak Überforderung in der Personalverrechnung, „die scheinbar aufgrund der Masse aufgetreten ist“. Wir konnten auch feststellen, dass die Mitarbeiter in der Personalverrechnung nicht ausreichend geschult und in ausreichender Anzahl vorhanden sind, „diesen Haufen, weil es schon eine große Menge ist, abzuarbeiten“, sagte Jonak, „da muss man auch einschulen und unterstützen“.

Der Personalchef des KAV, Martin Walzer, weist diese Kritik zurück. Als Ursachen nennt er die unterschiedlichen Systeme, in denen die Mitarbeiter bisher gearbeitet hätten. Die rund 2.400 Mitarbeiter kommen aus 31 verschiedenen Organisationseinheiten „und dadurch sind bei der Übertragung ins Personalverrechnungssystem offensichtlich Fehler passiert“, so Walzer, die Personalabteilung sei voll besetzt.

KAV-Chefin Evelyn Kölldorfer-Leitgeb
APA / Herbert Neubauer
Kölldorfer-Leitgeb: „Beim Transfer einiger Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus anderen KAV-Häusern ins Krankenhaus Nord sind offenbar Fehler in der Personalverrechnung passiert. Dafür entschuldige ich mich bei jedem und jeder Betroffenen."

KAV verspricht rasche Nachzahlung

Weil die Mitarbeiter nach wie vor auf ihr Geld warten mussten, hatte die Gewerkschaft den Vorstand aufgefordert, eine Lösung für eine rasche Nachzahlung auszuarbeiten. Am Freitag fand eine Krisensitzung statt. Daran teilgenommen haben der Vorstand, der Vorstandsbereich Personal, die Personalabteilung des Krankenhaus Nord, die Personalvertretung Younion, wo jeder Vorschläge einbrachte, wie der Rückstand aufzuarbeiten sei. Am Dienstag sollen laut Jonak alle Vorschläge zusammengefasst werden, „wie das schnell und effizient abgearbeitet werden kann, mit Unterstützung der Generaldirektion“. Es soll ein Fahrplan präsentiert werden, bis wann jeder Mitarbeiter sein Geld bekommt.

Personalchef Walzer versicherte, „wir arbeiten Tag und Nacht daran, um das zu beheben, weil es uns wirklich ein persönliches Anliegen ist, dass die Mitarbeiter ihr Geld bekommen“. Die Generaldirektorin des Krankenanstaltenverbundes, Evelyn Kölldorfer-Leitgeb, entschuldigt sich auf der Homepage des KAV bei den Betroffenen. „Es ist nicht akzeptabel, dass Mitarbeiter nicht das bezahlt bekommen, was ihnen zusteht“. Das Wichtigste ist, dass wir mit einer eigens dafür eingerichteten Task Force ab sofort mit Hochdruck daran arbeiten, das so schnell wie möglich wieder in Ordnung zu bringen, verspricht Kölldorfer-Leitgeb.