Pflegepersonal im Operationssaal in KH Nord
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Chronik

Zwei OP-Säle im KH Nord gesperrt

Das Krankenhaus Nord in Floridsdorf kommt weiter nicht aus den Schlagzeilen: Derzeit sind zwei Operationssäle wegen Personalmangels gesperrt.

Am Freitag hat sich KAV-Direktor Herwig Wetzlinger in einer Videobotschaft an die Mitarbeiter des neuen Spitals gewandt. „Das Krankenhaus Nord ist nun wie geplant im Vollbetrieb“, betont Wetzlinger im Video. Doch „von einem Vollbetrieb kann keine Rede sein“, sagt Wolfgang Weismüller, Vizepräsident der Wiener Ärztekammer gegenüber dem „Kurier“. „Dazu müsste man die Ansprüche schon sehr nach unten schrauben.“

Derzeit können laut dem Zeitungsbericht zwei der 16 OP-Säle nicht betrieben werden, weil es zu wenig Pflegepersonal gebe. Unfallchirurgische Patienten würden auch weiterhin im Donauspital operiert. Personalengpässe gebe es auch in der Zentralen Notaufnahme und in der Kinderabteilung.

KAV: Fluktuationen beim Pflegepersonal

Eine KAV-Sprecherin bestätigt die Sperre der zwei OP-Säle. Um trotzdem dieselbe Leistung zu erbringen, habe man bei den anderen Sälen die Betriebszeiten ausgeweitet. Als Grund für die Sperre nennt die Sprecherin Fluktuationen beim Pflegepersonal. Sechs Personen von insgesamt 90 Pflegedienstposten seien weggegangen, aber man sei „gerade beim Nachbesetzen“.

Der Großbetrieb habe die Pflegekräfte, die aus kleineren Spitälern kamen, offenbar überfordert, heißt es. Eine Diplomkraft ist gleich ins Ausland abgewandert. Die Sperre der OP-Säle werde dann aufgehoben, wenn das neue „Personal sattelfest ist“. Wann das sein wird, konnte die Sprecherin nicht sagen.

Personalmangel: OP-Säle gesperrt

Wegen Personalmangels mussten im Krankenhaus Nord zwei OP-Säle gesperrt werden. Dafür soll in anderen Sälen länger operiert werden, heißt es vom KAV.

Ärzte in Kinder- und Jugendpsychiatrie fehlen

Generell verwies die Sprecherin darauf, Vollbetrieb und Vollauslastung nicht zu verwechseln. Denn das Spital sei – außer in der Kinder- und Jugendpsychiatrie wo Ärzte fehlen – in Vollbetrieb, „weil alle Strukturen in Betrieb genommen wurden“. Vollauslastung bedeute hingegen das Erreichen der geplanten Leistungszahlen, so die KAV-Sprecherin. Ob diese erreicht werden, könne man erst ein Jahr nach Beginn des Vollbetriebs feststellen.

Zu den Engpässen in der Notaufnahme und der Kinderabteilung meint die Sprecherin: „Wir sind im Moment dabei, die Prozesse zu optimieren. Bei Vollbetrieb und optimierten Abläufen wird auch der Personalbedarf erneut evaluiert und gegebenenfalls nachjustiert.“