Politik

Herr profitiert von schlechtem Wien-Ergebnis

Das Hin und Her um ein Mandat für die Chefin der Sozialistischen Jugend (SJ) ist zu Ende. Nachdem durch die Wahlkartenstimmen noch ein Mandat der SPÖ in Wien verloren ging, der SPÖ aber insgesamt blieb, kommt Julia Herr über die Bundesliste zum Zug.

Damit verpasst die Vorsitzende der größten Einzelgewerkschaft Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp), Barbara Teiber, den Wechsel vom Wiener Gemeinde- in den Nationalrat. Auch Angela Lueger, bisher Sicherheitssprecherin der SPÖ, war recht knapp in ihrem Wahlkreis gescheitert. Ebenso aus der Wiener Riege Abschied vom Hohen Haus nehmen muss die frühere Staatssekretärin Muna Duzdar.

Julia Herr Vorsitzende der Sozialistischen Jugend
APA/Herbert Neubauer
Julia Herr ist seit 2014 Verbandsvorsitzende der Sozialistischen Jugend Österreichs

Die rote Jugendorganisation SJ hat in der Vergangenheit immer wieder Kritik an Entscheidungen der diversen SPÖ-Parteispitzen geübt. Zuletzt plädierte Herr nach der Nationalratswahl einmal mehr dafür, das historisch schlechte Wahlergebnis ernst zu nehmen. „Wir brauchen eine organisatorische, strukturelle und personelle Neuaufstellung“, sagte sie. „Man kann nicht weitermachen wie bisher.“ Die Sozialdemokratie müsse sich Gedanken über ihre Themen machen und diese besser vermitteln. Gerade mit dem Thema Klimapolitik sei die SPÖ im Wahlkampf nicht durchgekommen.