Zur symbolträchtig gewählten Uhrzeit – um fünf nach zwölf – leerten zehn weiß gekleidete Jugendliche und dutzende als Trauergemeinde gekleideten Aktivistinnen und Aktivisten rund 200 Liter Kunstblut aus. Mit der Inszenierung „Das Blut unserer Kinder“ wurden mehr Anstrengungen für den Klimaschutz eingefordert.
„Schon jetzt sterben in Österreich mehr als doppelt so viele Menschen an der Hitze wie im Straßenverkehr. 2015 waren das immerhin 1.122 und diese Zahl wird bei immer häufiger auftretenden Hitzewellen in Zukunft stark ansteigen“, sagte der Aktivist Michael Kothe in einer Aussendung. Laut einer europäischen Studie seien ab 2070 zwei Drittel der Bevölkerung jährlich von Extremwetterereignissen betroffen, so der Aktivist, es würde in Europa mit jährlich 135.000 Toten pro Jahr gerechnet.
Gruppe von britischen Forschern gegründet
Die Gruppe Extinction Rebellion forderte von der nächsten Regierung in Österreich, den vom Nationalrat am 25. September beschlossenen Klimanotstand „umgehend auch als solchen zu behandeln“. Die Menschheit sei „in einem Notfall“.
Extinction Rebellion wurde im vergangenen Jahr von britischen Wissenschaftern gegründet und ist eine der am schnellsten wachsenden Umweltbewegungen. Kunstblutproteste gab es unter anderem bereits vor dem Eiffelturm in Paris und vor dem Finanzministerium in London. Die Österreich-Ableger von „Extinction Rebellion“ blockierten erstmals im April die Ringstraße beim Burgtheater. Eine Handvoll Aktivisten wurde damals von Beamten von der Fahrbahn getragen. Ende April legten sie das Lokal einer Fast-Food-Kette auf der Mariahilfer Straße lahm.