Die Erinnerung an den Beschluss der „immerwährenden Neutralität“ am 26. Oktober im Jahr 1955 beginnt wie jedes Jahr mit Kranzniederlegungen durch Bundespräsident Van der Bellen und die Bundesregierung. Anschließend werden über tausend Rekruten feierlich auf dem Heldenplatz angelobt. Im Rahmen der Angelobung findet ein Sonderministerrat in Form einer Rede von Bundeskanzlerin Brigitte Bierlein statt. Auch Van der Bellen wird als Oberbefehlshaber des Heeres zu den jungen Soldaten sprechen.

Keine Hubschrauber bei Leistungsschau
Die traditionelle Leistungsschau des Bundesheers, die wegen der prekären finanziellen Lage des Heers beinahe ganz abgesagt worden wäre, findet zwar statt, aber in deutlich abgespeckter Form. Dabei soll die Bevölkerung auf die desolate Situation aufmerksam gemacht werden: Die Schau steht unter dem Motto „Was wir heute noch können, was wir morgen nicht mehr können“. Aus Kostengründen werden heuer weder Hubschrauber noch Kettenpanzer ausgestellt.
Präsentiert werden dafür beispielsweise der Radpanzer Pandur und das Sanitätsfahrzeug Dingo. Die Besucher können sich über die verschiedenen Aufgabengebiete des Heers informieren, eine Gardevorführung sehen, die Schutz- und Spürhunde kennenlernen und mit Spitzensportlern über die Karrieremöglichkeiten beim Heer sprechen.

Während die Veranstaltung in den vergangenen drei Jahren an insgesamt sieben Standorten in der Innenstadt stattfand, wird sie heuer wieder auf den Heldenplatz reduziert. Auch die Justizwache ist dort vertreten. Um 14.30 Uhr findet eine Vorführung der Einsatzgruppe statt.
„Österreich-Fest“ mit Martin Grubinger
Wer die Gelegenheit nutzen möchte, einen Blick in die Repräsentations- und Amtsräume der Republik zu werfen, ist ab 12.00 Uhr bei der Präsidentschaftskanzlei richtig, wo Bundespräsident Van der Bellen und seine Frau Doris Schmidauer zum Rundgang laden. Ab 15.00 Uhr steigt dann erstmals ein „Österreich-Fest“ im Inneren Burghof, wo Martin Grubinger mit seinem Percussive Planet Ensemble auftreten wird.
Im Bundeskanzleramt heißen erstmals Kanzlerin Bierlein und Frauenministerin Ines Stilling die Gäste willkommen. Die Besucher erwartet unter anderem eine Ausstellung zu „100 Jahre Frauenwahlrecht“.
Parlament öffnet Türen im Ausweichquartier
Während im historischen Parlamentsgebäude am Ring weiterhin die Renovierungsarbeiten laufen, findet der Tag der offenen Tür des Parlaments auch in diesem Jahr wieder in den Ausweichquartieren rund um die Hofburg statt. Die neu gewählten Präsidenten des Nationalrats und Bundesratspräsident Karl Bader werden um 10.00 Uhr das Tor am Josefsplatz öffnen und gemeinsam die ersten Gäste begrüßen.
Am Rednerpult im Großen Redoutensaal, der als Sitzungssaal für Nationalrat und Bundesrat dient, gibt es wie jedes Jahr die Möglichkeit, ein Foto machen zu lassen und als Erinnerung mitzunehmen. Im Kleinen Redoutensaal kann man sich im Gespräch mit Nationalratsabgeordneten aller Parlamentsfraktionen über deren Arbeit informieren.
Freier Eintritt in Museen der Nationalbibliothek
Auch das Außenministerium, das Bildungsministerium, der Verfassungsgerichtshof und der Wiener Justizpalast laden zum Tag der offenen Tür. Der Präsident des Wiener Landesgerichts für Strafsachen bietet einen einstündigen Rundgang durch die historischen Räume des Gerichts an. Kunst- und Kulturinteressierte können wiederum bei freiem Eintritt alle Museen der Nationalbibliothek besuchen. Prunksaal, Literatur-, Globen-, Papyrus- und Esperantomuseum haben von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Besonders weit zurück blickt das Haus der Geschichte Österreich: Dort ist die „Ostarrichi“-Urkunde im Original zu bewundern, in der im Jahr 996 zum ersten Mal der Name „Österreich“ erwähnt wurde. Die Urkunde, die im Bayerischen Hauptstaatsarchiv in München aufbewahrt wird, ist erstmals seit 1996 wieder in Österreich und wird bis 3. November ausgestellt. Am Nationalfeiertag ist der Eintritt frei.