eine Dampflokomotive im Technischen Museum
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Chronik

Schwerste Dampflok fährt ins Museum

Mit einem Spezialtransport ist die schwerste Dampflok, die jemals in Österreich gebaut wurde, ins Technische Museum gebracht worden. Sie ist insgesamt 138 Tonnen schwer und war einst mit rund 120 km/h unterwegs.

Die Lok der Baureihe 214 oder 12 war in jeder Hinsicht eine Lok der Superlative. „Die Räder haben einen Durchmesser von 1,96 Meter. Das war für Lokomotiven üblich, denn die Zwölfer wurde für die Westbahn gebaut, um die Fahrzeiten zu verringern“, so Thomas Winkler vom Technischen Museum Wien gegenüber „Wien heute“.

Größte Lok im Technischen Museum

Die größte, schwerste und schnellste Dampflokomotive, die je in Österreich gebaut wurde ist bald im Technischen Museum zu sehen. Die Lok, Baujahr 1936, stammt aus der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf und wiegt 138 Tonnen.

Schneller auf der Westbahn

„Mit den Lokomotiven, die noch aus der Monarchiezeit über waren, war die Fahrzeit für die Strecke Wien-Salzburg fünfeinhalb Stunden. Und mit diesen neuen starken Lokomotiven konnte man 100 und später sogar 120 km/h fahren und konnte die Fahrzeit fast um eine Stunde verringern, also auf viereinhalb Stunden.“

1936 wurde sie in der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf gebaut
Technisches Museum Wien
1936 wurde sie in der Lokomotivfabrik Wien-Floridsdorf gebaut

Lok mit Geschwindigkeitsrekord

Die Lokomotive hält den Geschwindigkeitsrekord für österreichische Dampflokomotiven. Während einer Probefahrt konnte sie 154 Stundenkilometer erreichen. Dafür mussten die Heizer pro Minute rund 40 Kilogramm Kohlen schaufeln.

Sie war die schwerste und schnellste Dampflok ihrer Zeit: Die Lok der Baureihe 214 oder 12.
Technisches Museum Wien
Die Lok selbst bringt ohne den Tender 114 Tonnen auf die Waage. Der Tender wiederum wiegt 24 Tonnen

Transport ins Museum als Herausforderung

Die letzte erhaltene Lok der Baureihe 214 oder 12 wurde nun ins Technische Museum Wien transportiert. Die Achsen und die Lokomotive wurden für den Transport voneinander getrennt. Sonst hätte es Probleme mit der Durchfahrtshöhe und auch mit dem Gewicht gegeben.

Jetzt werden Lok und Achse – wie es in der Fachsprache heißt – noch „verheiratet“. Wenn die Gigantin dann auf ihren Rädern steht, bekommt sie noch ihren Schmuck in Form von hunderten Messingteilen. Es wird also noch einige Wochen dauern, bis sich die schwerste und schnellste Dampflok ihrer Zeit in voller Pracht im Technischen Museum präsentieren kann.