In der Wartehalle des Bahnhofs Meidling gibt es gezählte zwölf Sitzplätze, obwohl hier täglich 80.000 Menschen ein- und aussteigen. „Wir sind mit der Schulklasse da und haben noch gute 20 Minuten zum Warten“, sagt die Lehrerin einer steirischen Schulklasse. Eine andere Frau meint gegenüber „Wien heute“ gar, „wenn ich es schaffe, fahre ich zum Hauptbahnhof“. Die ÖBB haben ebenfalls Fahrgäste befragt und offenbar Ähnliches gehört: Deshalb soll es in der neuen Wartehalle deutlich mehr Sitzplätze geben.
Statt des Imbisses in der Mitte entsteht ein geschlossener Wartebereich mit eigener Kinderzone, sagte ÖBB-Sprecher Daniel Pinka. „Gleichzeitig bauen wir eine Wartezone mit 30 Sitzplätzen und einem Baum in der Mitte. Die Baumkrone soll ein bisschen den Schall schlucken, aber auch ein bisschen Grün in die Halle bringen.“ Auch eine neue LED-Beleuchtung sowie neue WCs sollen im Zuge der Umgestaltung bis Ende 2020 kommen.
Umbau der Wartehalle am Bahnhof Meidling
Wer am Bahnhof Meidling im Warmen auf einen Zug warten will, hat meistens Pech gehabt: Obwohl dort täglich 800 Züge pro Tag halten, gibt es für die Fahrgäste so gut wie keine Sitzgelegenheiten.
Erneuerungen auch an der Oberfläche
Doch nicht nur unterirdisch, auch an der Oberfläche ändert sich was: So soll im kommenden Jahr der Schedifkaplatz an der Rückseite des Bahnhofs renoviert werden: „Wir versuchen auch hier, im Sinne der Abkühlung der Stadt ein bisschen zu entsiegeln, ein bisschen mehr Grün hineinzubringen und auch, nachdem sich viele Leute hier aufhalten, ein paar Sitzgelegenheiten dazuzustellen“, sagte der Meidlinger Bezirksvorsteher Wilfried Zankl (SPÖ).
Auf der Fläche direkt unter dem Schedifkaplatz plant der Bezirk einen Jugendtreff mit Sportgeräten. Der wird über eine Art Treppelweg erreichbar sein. Kostenpunkt insgesamt: knapp 300.000 Euro. Für den neuen Wartebereich einen Stock weiter unten investieren die ÖBB rund 1,8 Millionen Euro.