Mitarbeiter geht in riesige Turbine hinein
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Chronik

Riesige Turbine steht für Wartung still

Im Donaukraftwerk Freudenau steht zur Zeit eine der sechs riesigen Turbinen still. Sand und Schotter haben dem Schaufelrad zugesetzt, nun werden Wartungsarbeiten durchgeführt.

Neun Meter unter der Wasseroberfläche befindet sich das Herzstück des Wasserkraftwerks Freudenau, der Turbinenraum. Fünf Laufräder arbeiten normal, eine Turbine steht seit acht Wochen wegen Wartungsarbeiten still: „Diese Turbinen sind Dauerläufer, das heißt, sie laufen rund um die Uhr, das ganze Jahr“, berichtet Florian Seidl, Sprecher des Betreibers Verbund bei einem „Wien heute“-Lokalaugenschein. Daher sind solche Inspektionsarbeiten alle neun Jahre notwendig.

Bau von innen
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Einstieg in die Turbine über steile Leitern

Lackieren, Sandstrahlen, Nachschleifen

Wenn gearbeitet wird, ist es laut, staubig und mitunter auch feucht im Inneren der Turbine, die einen Durchmesser von 7,5 Metern hat. „Denn wir müssen lackieren, sandstrahlen und wir müssen nachschleifen. Die Turbine hat durch die vielen Wasserbläschen, die sich dort bilden, einen sogenannten Kavitationsschaden. Das ist vergleichbar mit Karies beim Zahn“, schildert Seidl.

Turbineninspektion in der Freudenau

Im Donaukraftwerk Freudenau steht zur Zeit eine der sechs riesigen Turbinen still. Der Grund: Die Turbine wird gewartet.

Was passiert, wenn die Turbine nicht gewartet wird? „Irgendwann gibt es dann einmal einen überraschenden Zusammenbruch, einen Stillstand, und das wird dann extrem teuer“, so der Verbund-Sprecher im „Wien heute“-Gespräch.

Hafen Freudenau
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Weil die Donau im Herbst weniger Wasser führt, sind Wartungsarbeiten leichter möglich

500.000 Liter Wasser pro Sekunde

Der Job in der Turbine ist nicht ungefährlich, heißt es: Helm und Schutzausrüstung sind für die Arbeiter Pflicht. Der Zugang zur Turbine erfolgt über eine steile Leiter. Normalerweise donnern 500.000 Liter Wasser pro Sekunde durch das Turbinenrohr. Dadurch kann Strom für 50.000 Haushalte im Jahr erzeugt werden. Die Wartungsarbeiten finden in der Regel im Herbst oder Winter statt, wenn die Donau wenig Wasser führt. Läuft alles nach Plan, dann wird noch diese Woche der Startknopf gedrückt.