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APA/dpa/Britta Pedersen
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Wirtschaft

Zalando plant offenbar Shop auf „Mahü“

Der Onlinehändler Zalando ist derzeit offenbar auf der Suche nach einem Standort für ein Geschäft in der Mariahilfer Straße. Man habe dazu in der Vorwoche einen Termin mit Zalando gehabt, so Mario Schwaiger von EHL-Immobilien.

Zalando suche derzeit aktiv nach Räumlichkeiten für ein Geschäft auf der Mariahilfer Straße, „um ihr Konzept eines stationären Shops zu testen“, so Schwaiger, Leiter des Bereichs Einzelhandelsimmobilien bei EHL, gegenüber „Wien heute“. Man sei zuversichtlich, ein derartiges Geschäft in der nächsten Zeit auch umzusetzen.

„Wir kommentieren Marktgerüchte nicht“

Auf Anfrage bei der Pressestelle in Deutschland will Zalando nichts Genaues sagen. „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir Marktgerüchte nicht kommentieren“, hieß es von einer Zalando-Sprecherin gegenüber wien.ORF.at. Ein Geschäft auf der Mariahilfer Straße wäre jedenfalls der erste stationäre Zalando-Shop außerhalb Deutschlands. In Deutschland betreibt das Unternehmen derzeit acht Outlets. Dort werden Restposten und Waren mit kleineren Mängeln verkauft. In Wien gab es bisher nur kurzfristig Pop-up-Stores.

Immer mehr Restaurants auf Einkaufsstraßen

Dass Onlinehändler auch stationäre Geschäfte eröffnen, ist laut Experten nur einer von mehreren Trends im Handel. So würden sich auf den Einkaufsstraßen immer mehr Gastronomiebetriebe ansiedeln, berichteten der Immobiliendienstleister EHL und der Standortberater RegioPlan am Donnerstag. In guten Lagen werde sich der Anteil von Restaurants an den Einzelhandelsflächen in Einkaufsstraßen und Einkaufszentren in den kommenden zehn Jahren verdoppeln, erwarten die Experten.

Auch Unterhaltungsangebote wie Sport und Fitness sollen in guten Einkaufslagen zum Standardangebot werden. In Zukunft werde es auch aufwendigere Allgemeinflächen wie Kinderbereiche, Aufenthaltszonen und Eventbühnen geben, um Kunden in die Einkaufstempel zu locken. Und auch Angebote wie der Arzt bzw. die Ärztin im Shoppingcenter wird den Erwartungen zufolge zum Regelfall.

„Beginn eines Umbruchs“

„Wir erleben derzeit keine graduellen Veränderungen, sondern den Beginn eines Umbruchs“, so EHL-Geschäftsführer Michael Ehlmaier. In Zukunft würden traditionelle Einkaufsstraßen, Einkaufs- und Fachmarktzentren „ein völlig anderes Gesicht haben als jetzt“. Der Onlinehandel setzt die Filialgeschäfte immens unter Druck. In weiterer Folge werden Expansionspläne „radikal gekürzt“ bzw. Standorte verkleinert oder geschlossen. Davon betroffen seien nicht nur B- oder C-Lagen, sondern auch die stärksten Handelszonen.

In den Innenstädten seien Leerstände bis zu 25 Prozent und mehr keine Seltenheit mehr. Vor wenigen Jahren hätten sich noch viele Unternehmen um die besten Standorte gestritten, derzeit expandierten nur noch wenige – und das vor allem im Diskontbereich.