Lehrer schreibt an die Tafel
ORF.at/Zita Klimek
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Politik

Lehrer gegen Bewertung durch App

Bereits die Präsentationsankündigung einer neuen App zur Bewertung von Pädagoginnen und Pädagogen durch Schülerinnen und Schüler lässt in der Lehrergewerkschaft die Alarmglocken läuten. Sie will die App nun verhindern.

Das berichtete der „Kurier“ (Freitag-Ausgabe). Man werde „alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen, um diese App zu verhindern“, so der Vorsitzende der Pflichtschullehrergewerkschaft, Paul Kimberger (FCG). „Schüler können künftig Lehrer bundesweit online mit Sternen bewerten, so wie Uber-Fahrgäste ihren Fahrer oder Airbnb-Mieter ihre Wohnungen“, heißt es in der am Donnerstag versendeten Einladung zur Vorstellung der App, die am 15. November in Wien vorgestellt und auch gleich online gehen soll.

Gewerkschaft kritisiert Lehrer-Bewertungsapp

Ein Wiener Schüler hat eine App entwickelt, mit der man Lehrerinnen und Lehrer bewerten kann. Die Gewerkschaft übt scharfe Kritik.

„Entwickelt hat sie ein Schüler mit Hilfe eines Investorenkonsortiums und einer renommierten Medienkanzlei“, so die kryptische Ankündigung, über die hinaus noch keine Informationen vorliegen.

Gewerkschaft lässt Juristen prüfen

Kimberger will das nicht hinnehmen und gibt sich im „Kurier“ kämpferisch: „Wir haben heute in der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst unsere Juristen gebeten, sofort zu prüfen, wie die rechtliche Situation dabei aussieht.“ Der Lehrervertreter meldet vor allem Bedenken hinsichtlich Persönlichkeitsrechten und Datenschutz an.

Vor rund zehn Jahren beschäftigte eine Lehrerratingplattform bereits deutsche Gerichte. Damals gingen Lehrende gegen die nicht mehr verfügbare Website Spickmich.de vor – letztlich ohne Erfolg.