Verteidigungsminister Thomas Starlinger nahm ein entsprechendes Ansuchen des Vereins an und schickt 32 Soldaten zur Hilfe, wie am Freitag – dem Gedenktatg der November-Pogrome – bekanntgegeben wurde. Die aus Wiener Pionieren und Gardesoldaten bestehende Einheit wird ab Montag Instandsetzungsarbeiten verrichten – vor allem geht es um Grünarbeit wie Bäume schneiden, Wege begehbar machen, Wildwuchs entfernen und auch umgefallene Grabsteine aufrichten.
Der Einsatz, der im Rahmen einer Unterstützungsleistung stattfindet, ist für eine Woche anberaumt, sagte ein Sprecher. Die Arbeiten erfolgen in Abstimmung mit der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG).
Zentrale Begräbnisstätte bis 1879
Der Friedhof wurde 1784 von der stark gewachsenen jüdischen Gemeinde angekauft und ständig erweitert. Er diente bis 1879 als zentrale Begräbnisstätte der Gemeinde. Insgesamt konnten auf dem 21.209 Quadratmeter großen Friedhof rund 8.000 erhaltene Grabstellen nachgewiesen werden, wobei die Zahl der Bestatteten um ein Vielfaches höher sein dürfte.
Zur Zeit ist der Friedhof laut Website der Kultusgemeinde aus Sicherheitsgründen für die Öffentlichkeit gesperrt. In den nächsten Jahren sei eine luftbildgestützte Planerfassung und anschließende Renovierung des Friedhofes geplant, heißt es. Das denkmalgeschützte Taharahaus wurde bereits saniert.