Die 26-jährige Monika Wolfthaler alias Nika in ihrem Musikvideo „Tür und Angel“
Monika Wolfthaler
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Lifestyle

U-Bahn-Stationen für Musikvideos beliebt

Tom Neuwirth, der sich als Wurst im Latexanzug in einer U-Bahnstation räkelt oder die Wiener Band Picobello in der U2: Heimische Bands wählen die Wiener Linien gern als Kulisse für ihre Musikvideos – das kostet aber.

Die 26-jährige Monika Wolfthaler alias Nika hat das Video für „Tür und Angel“ an verschiedenen Orten in Wien gedreht, auch im Netz der Wiener Linien. Einmal sieht man sie auf einer Rolltreppe in der Station Schottenring, dann singt sie während sie am Blindenleitsystem in der Station entlanggeht.

U-Bahn-Stationen für Musikvideos beliebt

Das Wiener U-Bahn-Netz, seine Stationen, Züge und Gänge dienen bis zu 100 mal pro Jahr als Drehort für Videoproduzenten.

„Ich wollte eine urbane Szene haben. Ich habe auf Instagram ein Bild der Station von einem Wiener Fotografen entdeckt und bin so auf die Idee gekommen, dort zu drehen“, erzählt Nika im Gespräch mit wien.ORF.at. Neben der U2-Station wurde auch in der Ottakringer Brauerei oder der Hofburg gedreht.

„Alle paar Tage eine Anfrage für einen Dreh“

„Wir bekommen alle paar Tage eine Anfrage für einen Dreh. Dabei sind aber neben Musikvideos auch Drehs für Film, Fernsehen und Werbung“, sagt Wiener-Linien-Sprecherin Kathrin Liener. Zu den beliebtesten Drehorten im Netz gehören die Station Schottenring „mit ihren langen Rolltreppen, die Zwischenebenen in der Station Stephansplatz oder auch die Station Seestadt“. Insgesamt werde rund „hundert Mal im Jahr“ bei den Wiener Linien gedreht.

Um drehen zu dürfen, braucht man eine Genehmigung. „Es ist immer jemand dabei, der für die Sicherheit und den ungestörten Betrieb während der Dreharbeiten sorgt“, sagt Liener. Und das ist nicht umsonst, denn die Wiener Linien lassen sich die „Personal- und Betriebskosten abgelten“.

Kosten richten sich nach Aufwand

Konkrete Zahlen wollte die Sprecherin mit Verweis auf den jeweiligen Aufwand, der von Dreh zu Dreh verschieden ist, nicht nennen. Tom Neuwirth hat für sein neues Projekt Wurst eine ganze Nacht in der Station Schottenring das Video zu „Trash All the Glam“ gedreht. Dazu wurde auch der Stationsnamen ausgetauscht. Das ist natürlich aufwendiger und kostet auch mehr, als wenn nur eine kurze Sequenz gedreht wird, so die Sprecherin.

Ebenfalls für Locations der Wiener Linien hat sich die Wiener Gitarren-Popband „Picobello“ entschieden. Ihr Video zu „Das Mädchen aus der U-Bahn“ beginnt sogar mit einer Durchsage der Wiener Linien, ehe die Cinderella-Story mit verlorenem Schuh am U4-Bahnsteig beginnt. Zu sehen ist neben einer leeren U2-Garnitur, einer Bim, der Station Stadtpark auch die Station Seestadt. Die Wiener Linien freut es, sie haben das Video auf ihrer Facebook-Seite geteilt.