Inklusion, das heißt Einbeziehung von Menschen in die Gesellschaft, will der Fonds Soziales Wien leisten, wobei hier Menschen mit Behinderung gemeint sind. Sie sollen im nächsten Jahr nach der Vorlage des Fahrgastbeirats bei den Wiener Linien mehr Möglichkeiten zur Mitsprache bei Entscheidungen des Fonds bekommen. Ein anderes Projekt ist dieser Tage offiziell präsentiert worden.
„Bunte und coole“ Wohngemeinschaft
Schon umgesetzt wird Inklusion mit einem Wohnprojekt beim Augarten. Vier Menschen mit Behinderung und zwei Menschen ohne Behinderung leben gemeinsam in einer WG, die zwischen Augarten und Karmelitermarkt gelegen ist. Alle sechs sind gleichberechtigt, zahlen dieselbe Miete und es gibt keine Betreuer. Alle sechs leben seit 1. November 2019 auf gleicher Augenhöhe zusammen.
"Ich habe mich sehr auf das neue Wohnangebot und die neuen Mitbewohnerinnen und Mitbewohner gefreut“, sagte Sharon Kravitz. „Denn ich bin gerne unter Menschen. Die Lage der Wohnung nahe der Innenstadt ist super, denn ich gehe am Wochenende gerne aus. Die ganze Wohngemeinschaft ist bunt und cool, da würde jeder gerne wohnen.“
Großzügige Einzelzimmer und Supervision
2018 begann der Fonds Soziales Wien damit, ein neues, inklusives Wohnkonzept zu planen. Von der Idee, eine gemeinsame inklusive Wohnform für Menschen mit und ohne Behinderung umzusetzen, waren vor allem die Selbstvertretungsgremien für Menschen mit Lernschwierigkeiten und Behinderung bei Jugend am Werk, der Werkstättenrat und der Wohnrat, begeistert.
Neben großzügig angelegten Einzelzimmern sowie einer modernen und farbenfrohen Gestaltung ist die spiegelbildlich gleiche Gestaltung des Wohnraumes mit Nassräumen beziehungsweise den beiden Küchen einzigartig. Bewohnerinnen und Bewohner erarbeiten alle Entscheidungen, die das Zusammenwohnen betreffen, gemeinsam. Dazu wird regelmäßige Supervision verpflichtend angeboten. Notwendige Unterstützung für die Bewohnerinnen und Bewohner mit Behinderung wird durch einen nahen Standort für Begleitetes Wohnen von Jugend am Werk sichergestellt.
Möglichst gleichwertiges Leben bieten
Die neue Wohngemeinschaft von Jugend am Werk ist die vierte inklusive WG in Wien. Sie verfolgt laut Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) das Ziel, "Menschen mit Behinderung ein gleichberechtigtes und selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen. Wohnen ist dabei ein ganz wesentlicher Eckpfeiler und ich freue mich, dass wir heute die neuen Bewohnerinnen und Bewohner offiziell begrüßen dürfen“, betonte Sozialstadtrat Peter Hacker bei der Eröffnung.
"Jugend am Werk ist nicht nur bei der KundInnenbetreuung eine kompetente und erfahrene Partnerorganisation für den Fonds Soziales Wien. Auch wenn es darum geht, Neues auszuprobieren und Verantwortung zu übernehmen, kann der FSW auf die Organisation setzen. Als Fördergeber ist es uns wichtig, viele verschiedene Angebote bedarfsgerecht für unsere Kundinnen und Kunden anbieten zu können. Mit der inklusiven Wohngemeinschaft ist uns ein weiteres Puzzlestück gelungen,“ freute sich Martina Plohovits, Fachbereichsleiterin im Fonds Soziales Wien (FSW).