Laut „profil“ hat das Brenner-Archiv in Innsbruck, das den Großteil des persönlichen Nachlasses von Schrödinger (1887-1961) hütet, von der Versteigerung erfahren und den Philosophen Josef Mitterer um Hilfe gebeten. Er informierte das Auktionshaus, dass die Objekte einem in Kanada lebenden Enkel des Physikers gehören würden und nicht veräußert werden dürften.
Das Dorotheum zog zunächst die zur Versteigerung geplanten Münzen und Medaillen, darunter etwa die Max-Planck-Medaille aus dem Jahr 1937, zurück, später auch jene der Autographen. Man habe „aufgrund der kontroversiellen Informationen und der komplexen Sachlage – betreffend Eigentum und Pfand –, die derzeit nicht abschließend klärbar ist, entschieden, auch von der Versteigerung der Autographen Abstand zu nehmen“, wird eine Sprecherin des Auktionshauses zitiert.
Keine Angaben zum Verkäufer
Laut „profil“ sollen die Objekte aus dem Familiensitz in Alpbach stammen. Dort will sie auch ein Enkel Schrödingers, der in Kanada lebende Leonhard Braunizer gesehen und festgestellt haben, dass sie fehlen. „Das waren genau die Sachen, die nun im Auktionshaus aufgetaucht sind: seine Max-Planck-Medaille, sein Mitgliedsausweis der päpstlichen Akademie der Wissenschaften im Vatikan, die Geburtsurkunden meines Stiefgroßvaters Arthur March“, wird er zitiert.
Wie die Objekte ins Auktionshaus kamen ist unklar. Das Dorotheum machte keine Angaben über den Verkäufer. Gegenüber „profil“ hat eine Frau zugegeben, die Gegenstände ins Dorotheum gebracht zu haben. Diese hatte früher eine Wohnung an eine Enkelin Schrödingers vermietet.
Enkel will Fundstücke an Archiv übergeben
Braunizer würde die Fundstücke gerne dem Brenner-Archiv in Innsbruck aushändigen, dem er vor zwei Jahren bereits Schrödingers persönlichen Nachlass als Leihgabe für 25 Jahre vermachte. Der wissenschaftliche Nachlass des Physikers befindet sich an der Universität Wien.