Lastenfahrrad vor Busgarage
Wiener Linien / M. Helmer
Wiener Linien / M. Helmer
Verkehr

Essenslieferung aus der Busgarage

Lieferanten sollen die „letzte Meile“ in Wien zukünftig emissionsfrei fahren. Dafür haben die Wiener Linien jetzt ein Projekt gestartet, bei dem ein Lebensmittelgroßhändler eine tagsüber leerstehende Busgarage nutzt. Geliefert wird per Lastenfahrrad.

Am Montag fanden die ersten Probefahrten des Projekts „Remihub“ mit einem Lastenfahrrad in einer Busgarage der Wiener Linien in Kagran statt. Von dort aus wurden Kindergärten in der Donaustadt mit Essen beliefert. Zumindest bis Dezember wird dort weitergetestet. Vorerst kommt ein Lastenfahrrad zum Einsatz, bis zu 200 Kilogramm kann es pro Fahrt stemmen. Damit werden die letzten Meter bis zur Haustüre CO2-neutral gefahren.

Nichts für große Distanzen

Emissionsfreie Lieferfahrzeuge sind jedoch noch nicht darauf ausgelegt, größere Distanzen zurückzulegen. Deswegen sei das Forschungsprojekt „Remihub“ eine kreative Lösung des Problems, so das Verkehrsministerium, das das Projekt fördert, in einer Aussendung. Deswegen gehe es bei diesem Projekt auch um die „letzte Meile“ und nicht um die komplette Lieferdistanz.

Auch die Wiener Linien stehen dieser Idee positiv gegenüber, wie eine Sprecherin gegenüber „Radio Wien“ sagte. Die Busgaragen könnten problemlos für die Tests genutzt werden, weil die Busse unterwegs seien. Der Botendienst und Lastenfahrradverkäufer Heavy Pedals ist dabei als Partner an Bord. Die Lebensmittel für die Kindergärten liefert der Lebensmittelgroßhändler FMS.

TU Wien evaluiert Projekt

Die Technische Universität Wien wirkt als Forschungspartner mit. Von den Forschern werden die nötigen Daten erhoben und evaluiert. Die erste Testphase soll bis mindestens Mitte Dezember dauern. Ab Jänner wird das Testgelände nach Ottakring in die Busgarage Spetterbrücke verlegt. Dort beginnt dann die zweite Testphase.

Projekte wie dieses sind Beispiele für den so genannten Aktionsplan „Nachhaltige Logistik 2030+“, den die Stadt Wien zusammen mit dem Land Niederösterreich ausgearbeitet hat. Neben der emmissionsfreien letzten Meile geht es dabei etwa um die Verminderung und bessere Lenkung von Güter- und Lieferverkehr.