Fassade eines Wohnhauses davor steht ein Baum,
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Häusliche Gewalt: Nachbarn können helfen

Häusliche Gewalt bis hin zu Mord verhindern: Das hat sich das Projekt „StoP – Stadtteile ohne Partnergewalt“ zur Aufgabe gemacht. Nachbarinnen und Nachbarn sollen geschult werden, häusliche Gewalt im Umfeld zu erkennen.

„Was sagen. Was tun.“ So lautet der Aufruf im neuen Zivilicouragespot von StoP. Frauen, die von ihrem Partner misshandelt werden, tun sich häufig schwer, Hilfe zu suchen und zu holen. StoP setzt deshalb auf die, die den Opfern und Tätern am Nächsten sind: ihre Nachbarinnen und Nachbarn. „Wir kennen das ja, dass über Opfer geredet wird, dass über Täter geredet wird – aber über Zeuginnen und Zeugen von Gewalt wird eigentlich kaum geredet“, sagte Gerhard Meschnigg von StoP.

Eskalationsschleife unterbrechen

Deshalb gibt es in Margareten jetzt – initiiert vom Verein Autonome Frauenhäuser – Parkveranstaltungen sowie Frauen- und Männertische, wo über Gewalt gesprochen wird. Meschnigg organisiert die Männertische und ist in der Männerberatung tätig: „Was mir sehr aufgefallen ist, ist, dass sehr viele junge Buben gekommen sind, die sich auch sehr engagiert haben und gefragt haben, was sie tun können.“

Der Fokus bei StoP liegt darauf, vor allem Männer für Gewalt zu sensibilisieren. Das Wichtigste als Zeuge sei zuerst einmal, die Gewalt zu unterbrechen, so Meschnigg: „So was Ähnliches wird ja auch in unserem Film gezeigt. Dass man einfach einmal nachfragt: ‚Mir ist der Knoblauch ausgegangen.‘ Oder: ‚Kann ich mir ein Küchengerät ausborgen?‘ Einfach um diese Eskalationsschleife zu durchbrechen.“ Die Initiative soll auf weitere Bezirke ausgeweitet werden.