Flächenwidmung für Otto Wagner Areal
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Politik

Otto-Wagner-Areal: Sanfte Flächenwidmung

Jahrelang ist um die Nachnutzung des Areals des Otto-Wagner-Spitals in Penzing gestritten worden. Es gab Proteste, Demonstrationen, einen Planungsstopp und ein Mediationsverfahren. Jetzt liegt die neue Flächenwidmung vor.

Ein idyllisches Grüngebiet, auf dem Baudenkmäler stehen: Die Sorge um die Nachnutzung des Areals rund um das Otto-Wagner-Spital ist nachvollziehbar. Jahrelang tobte Streit, teils mit brachialen Worten wie „Verbrechen gehören verhindert, bevor sie geschehen“, wie es 2009 hieß. Der Nachdenkprozess über die Neugestaltung seitens der Stadt begann schon vor Jahren: „Ob neue Objekte entstehen können, wo diese entstehen können, welchen Zwecken sie dienen sollen, das alles ist Gegenstand des Mediationsverfahrens“, sagte im Dezember 2011 die damalige Planungsstadträtin Maria Vassilakou von den Grünen.

Flächenwidmung für Otto Wagner Areal
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Der Flächenwidmungsplan für das Otto-Wagner-Areal in Penzing

Flächenwidmung sieht „sanfte Nutzung“ vor

Fast genau acht Jahre später liegt die neue Flächenwidmung für das Areal vor. Es bleibt im Eigentum der Stadt. Im Ostteil entstehen ein Reha-Zentrum und ein abgespeckter Wohnbau. Die aktuelle Planungsstadträtin Birgit Hebein von den Grünen sieht jetzt alle Anliegen der Bürgerinitiativen umgesetzt: „Ich finde tatsächlich, dass man mit der Flächenwidmung jetzt Sicherheit schafft. Es ist ganz klar: Kulturjuwel wird erhalten, man sieht das Areal als gesamtes Areal, das Naherholungsgebiet bleibt erhalten. Ja, ich finde, das ist ein sehr, sehr wesentlicher Schritt.“

Geplant ist jetzt laut MA 21 eine sanfte Nutzung – universitär, sozial und kulturell – mit gewissen Auflagen:

  • An Gebäuden sind in Abstimmung mit dem Bundesdenkmalamt nur minimale Veränderungen erlaubt, etwa für barrierefreie Zugänge
    Eine Bebauung zwischen den Pavillons ist nicht mehr möglich
  • Grünflächen im Hauptteil und im westlichen Sanatoriumsbereich bleiben unangetastet
  • Grünflächen zwischen Sanatoriumsbereich, Haupt- und Ostareal werden von Bauland in Grünland umgewidmet
  • Die Sichtachse zwischen „Pathologie“ und „Kirche“ wird freigehalten. Eine Verbauung ist ausgeschlossen

Flächenwidmung für Otto-Wagner-Areal fertig

Jahrelang wurde um die Nachnutzung des Areals vom Otto-Wagner-Spital im 14. Bezirk gestritten. Jetzt liegt die Flächenwidmung auf.

Opposition will Weltkulturerbe-Status

Vertreter der Bürgerinitiativen, vor allem der Initiative „Steinhof“ und „Denkmalschutz“, wollten der Einladung von „Wien heute“ zu einem Interview oder einer schriftlichen Stellungnahme am Donnerstag nicht folgen. Die Zeit zum Begutachten der neuen Flächenwidmung, die ja etwa auch im Internet abrufbar ist, sei zu knapp, hieß es. Einsichtnahme in den Planentwurf ist online oder bis 20. Februar in der Bezirksvorstehung für den 14. Bezirk möglich. Am 6. Februar 2020 und am 13. Februar 2020 von 15.00 bis 17.30 Uhr stehen in der Bezirksvorstehung Penzing Mitarbeiter der Stadtteilplanung und Flächenwidmung für Auskünfte bereit.

Politisch unterstützten ÖVP und NEOS die Proteste. Die vorliegende Flächenwidmung reklamieren diese Parteien jetzt als Erfolg für sich. Sie drängen die Stadt nun, für das Otto-Wagner-Areal das Prädikat „UNESCO-Weltkulturerbe“ zu beantragen.