Schriftzug Volksschule
ORF.at/Carina Kainz
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Bildung

Schuleinschreibung mit neuer App

Heute startet die Schuleinschreibung für mehr als 17.000 Kinder in Wien. Österreichweit gelten ab heuer einheitliche Kriterien für die Schulreife. Eine neue App soll Direktoren helfen, der Einsatz ist heuer noch freiwillig und nächstes Jahr verpflichtend.

Aufgebaut ist die App rund um die freundliche Koboldin „Poldi“ wie ein Computerspiel, in dem Kinder Aufgaben lösen sollen. Der Test dauert 20 Minuten und soll Aufschluss darüber geben, ob die fünf bis sechsjährigen Kinder ein dem Alter entsprechendes Verständnis für Zahlen, Buchstaben oder Mengen und Formen haben. Damit wird erfasst, welcher Förderbedarf bei den Kindern besteht.

Wie bisher werden die sozialen oder auch motorischen Fähigkeiten im Rahmen eines persönlichen Gesprächs von den Volksschuldirektoren überprüft. Heuer ist der Einsatz der App noch freiwillig. In Wien werden laut Bildungsdirektion 15 Prozent der Bildungseinrichtungen – das sind rund 40 Schulen – den Test anwenden. Ab nächstem Frühjahr müssen die Direktoren dann verpflichtend auf das Screening-Tool zurückgreifen.

Kind mit Zeichnung in Schule
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Die sozialen und motorischen Fähigkeiten der künftigen Volksschulkinder werden in Gesprächen mit den Direktoren geprüft

Neue Vorgaben in ganz Österreich

Für die Einschreibung in den Volksschulen gelten erstmals einheitliche Kriterien für alle Bundesländer. Im Vorjahr wurden diese Vorgaben an 100 Schulen getestet. Die Lehrergewerkschaft hat skeptisch reagiert. Er sei zwar dafür, die Schulreifekriterien zu präzisieren und in manchen Bereichen auch zu standardisieren, betont der oberste Lehrervertreter Paul Kimberger (FCG) gegenüber der APA. Auch das Konzept für die neue Schuleinschreibung findet Kimberger „durchaus nachvollziehbar“.

Am „schulischen Stresstest“ sei das Modell allerdings gescheitert, so Kimberger: „Die Bürokratie beim derzeitigen Modell ist schlicht und einfach ein Wahnsinn. Die Schulen können organisatorisch gar nicht leisten, was in der Pilotierung derzeit verlangt wird, weil das Verfahren zeitlich so aufwendig ist.“