Paul Cézanne
Groupe de maison, 1876/77
Reto Pedrini, Zürich
Albertina, Wien © Bildrecht, Wien, 2019
Kultur

Albertina 2020: Von Radierungen bis Fotos

Auch wenn am 12. März im Künstlerhaus mit der Albertina Modern der neue Standort der Albertina eröffnet, steht das Ausstellungsgeschehen im Stammhaus keineswegs still. Von der Frühzeit der Radierungen bis hin zu Xenia Hausner reicht das Spektrum.

Bereits am 31. Jänner geht es los mit der Schau „Gut sehen ist alles!“, die sich dem Werk des deutschen Realisten Wilhelm Leibl widmet, der in Tradition von Courbet und Manet stehend zu den wichtigsten Vertretern seiner Zunft im deutschen Sprachraum gehört. Ab 12. Februar widmet man sich dann mit der umfassenden Schau „Die frühe Radierung“ der Frühzeit des Mediums und beleuchtet mit 125 Arbeiten die Jahrzehnte von Dürer bis zu Bruegel.

Daniel Hopfer
Tod und Teufel überraschen zwei Frauen, 1500–1510
Radierung
The Metropolitan Museum of Art, New York
The Metropolitan Museum of Art, New York
„Tod und Teufel überraschen zwei Frauen“, Radierung von Daniel Hopfer

„Van Gogh, Cezanne, Matisse, Hodler“ ab Februar

Beginnend mit dem 22. Februar wird die Sammlung Hahnloser unter dem Titel „Van Gogh, Cezanne, Matisse, Hodler“ präsentiert, womit bereits das thematische Spektrum einer der bedeutendsten Privatsammlungen zur französischen und Schweizer Moderne umrissen wäre, die mit 120 Werken vertreten ist.

Ab dem 28. Februar zeigt „Michael Horowitz“ dann das Fotowerk des titelgebenden Journalisten, der vornehmlich zwischen den 60ern und 80ern Prominente porträtierte. Auch „American Photography“ ist ab 10. Juni der Fotografie gewidmet, mit der die Erneuerung des Genres in den USA nach 1945 nachgezeichnet wird. Und schließlich komplettiert ab 23. Oktober „Faces“ zur Porträtfotografie der Weimarer Republik die heurige Foto-Trias.

Xenia Hausner
Hotel Shanghai, 2010
Albertina, Wien © Bildrecht, Wien, 2019
Xenia Hauser ist unter anderem mit „Hotel Shanghai“ aus 2010 zu sehen

Mit „True Lies“ würdigt die Albertina ab 6. Mai das Oeuvre von Xenia Hausner, wobei sich der Bogen von den frühen Werken aus den 90ern hinauf bis zur jüngsten „Exiles“-Serie zieht. Ab 28. Mai steht mit Michela Ghisetti eine weitere Künstlerin im Mittelpunkt, wobei „Ich gehe nach Hause“ die erste umfassende Retrospektive der italienischen Wahl-Wienerin darstellt.

Amerikanische und deutsche Kunst der 80er-Jahre

Der US-Italiener Francesco Clemente wird ab 4. Juni vom Museum mit einer Personale gewürdigt, wobei die Übernahme der entsprechende Arbeiten umfassenden Sammlung Jablonka den Anlass bietet. Dezidiert um die Sammlung geht es dann ab 2. Oktober mit „My Generation“, wenn Rafael Jablonka mit 120 Arbeiten erstmals einen Einblick in seine Mitte 2019 an die Albertina übergebene Kollektion zulässt.

Und mit 18. September startet „Modigliani – Picasso“, wobei Amedeo Modiglianis 100. Todestag am 24. Jänner den Anlass für diese große Retrospektive bietet, bei der Arbeiten des Künstlers unter anderem seinem berühmten Kollegen Picasso gegenübergestellt werden.

Michael Horowitz
Arnold Schwarzenegger, 1975
Hahnemühle Fine Art Baryta Print
Michael Horowitz
Michael Horowitz fotografierte Arnold Schwarzenegger im Jahr 1975

Die größte Aufmerksamkeit dürfte heuer aber mit ziemlicher Sicherheit „The Beginning“ auf sich ziehen – die Auftaktschau des neuen Standorts Albertina Modern, die ab 13. März zu sehen sein soll. Auf den neugewonnenen 2.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche zeigt man die zentralen Positionen der österreichischen Kunst nach dem Krieg bis zur Schwelle der Postmoderne um 1980.