Gersthofer Platzl
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Gersthofer Platzl: Umbau abgelehnt

Der Umbau des Gersthofer Platzl in Wien-Währing muss weiter verschoben werden. Im Finanzauschuss der Bezirksvertretung haben SPÖ, FPÖ und der neuen Volkspartei gegen die Pläne gestimmt, Grüne und NEOS waren dafür.

Bereits im Vorfeld der Sitzung hatten SPÖ, FPÖ und Neue Volkspartei angekündigt, gegen die von Bezirksvorsteherin Silvia Nossek (Grüne) vorgelegten Umbaupläne zu stimmen. "Ich kann das beim besten Willen nicht nachvollziehen. Jeder, der dort täglich unterwegs ist, weiß, wie gefährlich und ungemütlich es ist und wie dringend es Verbesserungen braucht“, so Nossek am Mittwochnachmittag in einer Aussendung.

Johannes Schreiber, Obmann der Neuen Volkspartei Währing, forderte dagegen die „Einbeziehung von Bürgerwünschen“: „Die Währingerinnen und Währinger sollen nun entscheiden, ob der von der Bezirksvorsteherin vorgelegte Plan, ohne jede Änderung mit Steuergeldern umgesetzt, oder die Planung unter Berücksichtigung der vorliegenden Bürgerwünsche und Sorgen überarbeitet werden soll.“

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Autos, Fußgeher, Straßenbahn und S-Bahn treffen am Gersthofer Platzl aufeinander

Seit mehr als zwei Jahren wird an der Umgestaltung des Verkehrsknotenpunkts gearbeitet. Bezirksvorsteherin Silvia Nossek kündigte zuletzt vergangenen November an, den Bereich um die S-Bahn-Station Gersthof noch im Jahr 2019 umbauen zu wollen. Basis dafür war der Entwurf der Bürgerinitiative „Lebenswertes Gersthof“. Die Pläne sehen breitere Gehsteige, Bäume und nur noch eine Fahrspur für Bus und Individualverkehr Richtung Döbling vor.

Gersthofer Platzl wird vorerst nicht umgestaltet

Die grüne Bezirksvorsteherin von Währing will das Gersthofer Platzl umgestalten. Nur die NEOS sind auch dafür, alle anderen Fraktionen im Bezirksparlament dagegen.

Keine Mehrheit für Finanzierung von 715.000 Euro

Ein mehrheitlicher Beschluss in der Währinger Bezirksvertretung kam allerdings im Vorjahr nicht zustande. Nossek verschob die Neugestaltung daraufhin auf 2020 – um die Pläne einem weiteren „Diskussionsprozess zu unterziehen“, wie es hieß.

Politische Gegner befürchten weiterhin eine massive Staufalle: Man sollte den Autoverkehr flüssig halten, denn jeder Stau verursache noch weitere schädlichere Abgase, heißt es da etwa von der Bezirks-SPÖ und der Bezirks-ÖVP. FPÖ-Vertreter sprechen von einem „Anschlag auf den Individualverkehr“. Man habe jetzt schon die Situation, dass in die Seitenstraßen ausgewichen werde und die Bewohner darunter leiden. Die Gesamtkosten betragen 715.000 Euro, 40 Prozent davon müsste laut Nossek der Bezirk zahlen.