Peter Holeczek von der Bestattung Wien hat das Goldene Verdienstzeichens des Landes Wien verliehen bekommen
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Wiens „Oberbestatter“ ausgezeichnet

Er hat Helmut Zilk, Otto von Habsburg oder Barbara Prammer auf ihrem letzten Weg begleitet: Peter Holeczek von der Bestattung Wien. Am Dienstag hat er das Goldene Verdienstzeichen der Stadt bekommen.

Für den gelernten Schlosser, der im Kindesalter mit Mutter und Schwester nach Wien gekommen ist, war es eine große Auszeichnung. „Selbst bei ganz großen Begräbnissen, war die Nervosität nicht so hoch wie heute“, sagte Peter Holeczek, der die Zentrale Kundenservicestelle der Bestattung Wien leitet, kurz nach der Auszeichnung im Interview mit „Wien heute“.

Als Otto von Habsburg 2011 die letzte Ehre erwiesen wird, ist Holeczek trotz schon geplantem mehrwöchigen Urlaub schon ab den Vorbereitungen dabei. Auch das Begräbnis von Ex-Bürgermeister Helmut Zilk findet nicht ohne seine Mithilfe statt. Auch den ehemaligen Stadtchef Leopold Gratz begleitet er 2006 auf dessen letzten Weg am Zentralfriedhof – ebenso wie Gert Voss, vorbei am Burgtheater.

Überreichung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes
Wien an Peter Holeczek durch Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ)
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Überreichung des Goldenen Verdienstzeichens des Landes Wien durch Landeshauptmann Michael Ludwig (SPÖ)

Berufswunsch als Kind war Pilot

Auch der Abschied von Nationalratspräsidentin Barbara Prammer im Parlament findet nach strengem Protokoll und unter Aufsicht von Peter Holeczek statt. Als Kind wollte die heutige Schlüsselfigur der Bestattung Wien Pilot werden, der Tod seines Schwiegervaters und die Organisation des Begräbnisses haben ihn aber auf diesen Weg gebracht.

Bei vielen großen Begräbnissen dabei

„Wien heute“ hat zahlreiche große Begräbnisse im Archiv gefunden, bei denen Holeczek dabei war.

Zu den Aufgaben von Holeczek gehören auch „Katastrophenabwicklungen“, wie es im Bestattungsjargon heißt. Anfang 2005 etwa die Rücküberführung von 83 österreichischen Staatsbürgern aus Thailand nach dem Tsunami. 2015 hatte Holeczek die Verantwortung für die komplette Abwicklung und Rücküberführung jener 71 Menschen, die in einem Kühl-Lkw erstickt und auf der Ostautobahn bei Parndorf entdeckt worden waren.

Kennt Begräbniswünsche der Promis

Auf sein persönliches Verhältnis zum Tod und zum Sterben angesprochen, meint Holeczek: „Ich hoffe nicht, dass ich es mitbekomme“. Und er weiß bereits, wie die Begräbnisse von so manch Prominenten Ablaufen werden. „Wir haben circa im Jahr 700 Vorsorgeaufträge, das heißt man kann zu Lebzeiten bereits sein Begräbnis organisieren. Dompfarrer Toni Faber hat einmal zu mir gesagt, ich möchte, das und das und jenes“, so Holeczek. Welche prominenten Namen sonst noch darunter sind, wollte der Träger des Goldenen Verdienstzeichens nicht verraten.