Wirtschaft

Wirbel um Mediaprint-Jobs

Die Mediaprint, die gemeinsame Anzeigen-, Druck- und Vertriebsgesellschaft von „Kronen Zeitung“ und „Kurier“, plant Einsparungen im Druckereibereich und die Auslagerung von Druckereipersonal. Am Abend wurde eine „sozialverträgliche“ Lösung präsentiert.

Die Mediaprint wolle Druckhelfer, die in der Druckerei Wien-Inzersdorf beschäftigt sind, im Rahmen eines Betriebsteilübergangs an eine externe Firma auslagern. Die Druckhelfer sollen dort ihre Jobs behalten, ab 24. Februar allerdings in den billigeren Metallerkollektivvertrag wechseln.

Sollten die Druckhelfer dem Vorhaben, mit dem eine Reduktion der Löhne und Freizeitansprüche verbunden ist, nicht zustimmen, gibt es von der Mediaprint das Angebot einer Sozialplanzahlung inklusive Auflösung des Dienstverhältnisses, hieß es aus dem Unternehmen.

Hälfte der Drucker hat bisher zugestimmt

Die Drucker sollen zugleich Arbeiten, welche die Produktion betreffen und die bisher zum Teil von den Druckhelfern erledigt wurden, mit übernehmen. Dieser Veränderung der Arbeitsanforderungen müssen die Drucker jedoch zustimmen oder ebenfalls in die von der Mediaprint offerierte Sozialplanzahlung optieren. Knapp die Hälfte der in Inzersdorf tätigen Drucker soll dem Ansinnen bisher zugestimmt haben.

Bei der Firma, die die Druckhelfer künftig übernehmen soll, handelt es sich um einen Dienstleister im Druckereibereich, der für die Mediaprint, aber auch andere Unternehmen tätig ist. Die Verträge von Druckern und Druckhelfern im Medienbereich gelten in der Branche wegen ihrer Gehaltsstruktur seit Jahren als überdurchschnittlich hoch. Überlegungen von Verlagen, hier Änderungen vorzunehmen, gab es immer wieder.

Einigung auf „sozialverträgliche“ Lösung

Am Abend gaben Geschäftsführung, Betriebsrat und die Gewerkschaft der Privatangestellten, Druck, Journalismus, Papier (GPA-djp) bekannt, sich auf eine „sozialverträgliche“ Lösung für die Mitarbeiter im Druckbereich geeinigt zu haben. Das Ergebnis sieht vor, dass keine Kündigungen ausgesprochen werden, hieß es in einer Aussendung. All jenen, die mit dem Betriebsteilübergang oder geänderten Arbeitsbedingungen nicht einverstanden sind, werde ein umfangreiches Sozialplanangebot zur Verfügung gestellt, das neben erhöhten Abfindungen die Einrichtung einer Arbeitsstiftung umfasst.

Konkrete Details waren am Donnerstagabend vorerst nicht bekannt. Das Erscheinen von „Kronen Zeitung“ und „Kurier“ sei damit an allen Produktionsstätten sichergestellt, hieß es. Am Freitag sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Betriebsversammlungen im Detail über die Ergebnisse informiert werden.