Arzt des Ärztefunkdienst mit Sanitäter am Weg zu Patienten
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Gesundheit

Grippewelle fordert Ärztefunkdienst

In Wien gibt es laut Grippemeldedienst der Stadt aktuell 8.000 Erkrankte. Dementsprechend viel zu tun hat an diesem Wochenende auch der Ärztefunkdienst – der mit seinen Mitarbeitern den praktischen Arzt ersetzt.

Die Zahl der an Grippe erkrankten Menschen nimmt in Wien zu. Laut der am Dienstag vom Grippemeldedienst der Stadt veröffentlichten Zahlen sind aktuell 8.000 Menschen betroffen. Zuletzt waren es rund 6.300 gewesen – was unter dem Niveau der Vorjahre lag. Die Schwankungsbreite bei den publizierten Daten liegt laut der Behörde bei plus/minus rund 1.000 Fällen.

Die Telefonzentrale des Ärztefunkdienstes. Im Bild: Mitarbeiter vor Computerbildschirmen nimmt Anruf entgegen
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In der Grippe-Saison gehen schon am Vormittag hunderte Anrufe ein

Den Anstieg an Erkrankten merken auch die Ärztinnen und Ärzte beim Ärztefunkdienst (ÄFD). Alleine am Vormittag gehen in der Zentrale schon hunderte Anrufe ein. Mehr als die Hälfte betreffen derzeit Grippe-Erkrankungen. Und so sind momentan um ein Viertel mehr an Ärztinnen und Ärzten im Einsatz. Am Samstag waren es insgesamt 13 mit zusätzlichen Sanitätern.

Notruf 141

Der Wiener Ärztefunkdienst ist von Montag bis Freitag zwischen 19.00 und 7.00 Uhr, am Samstag, Sonntag und an Feiertagen rund um die Uhr unter der Notrufnummer 141 erreichbar.

Mehr als 70.000 Hausbesuche pro Jahr

Der Ärztefunkdienst wurde 1969 ins Leben gerufen. Seit damals stehen die Funkdienst-Ärzte für Wienerinnen und Wiener bereit, wenn die Ordinationen in der Nacht, am Wochenende oder an Feiertagen geschlossen haben. Pro Jahr führt der ÄFD mehr als 70.000 Hausbesuche pro Jahr durch. Zusätzlich wird er zu knapp 2.000 Totenbeschauen jährlich gerufen.

Insgesamt sind derzeit rund 200 Ärztinnen und Ärzte für den Ärztefunkdienst tätig. Vier-Fünftel davon fahren Visiten, Ein-Fünftel macht Telefondienste in der Einsatzzentrale. Mittlerweile betreibt der ÄFD zusätzlich eine Wochenend- und Feiertagsordination in der Pillergasse 20 in Rudolfsheim-Fünfhaus, eine Allgemeinmedizinische Akutordination (AMA) im AKH und im SMZ-Ost sowie die Kinderärztlichen Wochenendnotdienste „KiND“ im AKH und SMZ-Süd.

Mit den Ärzten unterwegs

„Wien heute“-Redakteurin Claudia Peintner-Schmied hat den Ärztefunkdienst begleitet – vom Notruf bis zu den Patientinnen und Patienten.

Nicht zu kontaktieren ist der Ärztefunkdienst übrigens wenn ein erkranktes Kind jünger als ein Jahr ist. Dann sollen die Eltern in die nächste Kinderambulanz fahren. Denn die „Ärzte und Ärztinnen für Allgemeinmedizin des Ärztefunkdienstes besitzen nicht jene Geräte, die notwendig wären, um einen Säugling entsprechend zu behandeln“, heißt es. Wenn Erwachsene einen Unfall oder Atemnot haben, oder ohnmächtig sind, soll sofort die Rettung mit der Notrufnummer 144 gerufen werden.