Betten in der Notschlafstelle Vinzibett
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Soziales

VinziBett: Mahnwache für neues Quartier

Die Obdachloseneinrichtung VinziBett in Hernals ist immer noch auf der Suche nach einem neuen Quartier. Ihr Mietvertrag wurde 2018 gekündigt, seither wurde auch mit Unterstützung der Stadt kein Haus gefunden. Heute findet auf dem Stephansplatz eine Mahnwache statt.

Im April 2021 muss VinziBett seinen Standort in der Ottakringer Straße verlassen. Ein Jahr Zeit für die Suche nach einem neuen Quartier höre sich lange an, doch VinziBett sucht schon seit eineinhalb Jahren, sagt Rafael Kirchtag, Koordinator der VinziWerke in Wien. „Der Häusermarkt in Wien ist sehr umkämpft. Da kommen wir als Notschlafstelle meistens nicht infrage.“

Neues Quartier für VinziPort gefunden

Es brauche einen Hausbesitzer, der zu einem erschwinglichen Preis vermietet. Auch mit Hilfe des Fonds Soziales Wien ist so ein Standort für VinziBett bisher nicht gefunden worden. Auch der VinziPort, eine Notschlafstelle für EU-Bürger am Rennweg, muss ausziehen. „Da haben wir Gott sei Dank ein Haus gefunden im 10. Bezirk“, sagte Kirchtag. Hier wird eine ehemalige Flüchtlingseinrichtung adaptiert und im März bezogen.

Ein Plakat auf dem Vinzi Bett steht
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Den Standort in der Ottakringer Straße muss VinziBett in einem Jahr verlassen

Bei der Mahnwache auf dem Stephansplatz wird der Gründer der Vinziwerke, Pfarrer Wolfgang Pucher, auf die verfahrene Situation beim VinziBett aufmerksam machen. Auch Bewohner des Hauses werden teilnehmen. Wichtig für den neuen Standort ist auch eine gute öffentliche Erreichbarkeit, betonen die Betreiber.

Unbefristeter Mietvertrag gekündigt

Zu der verfahrenen Situation kam es durch ein Gerichtsurteil: Vor zehn Jahren zog VinziBett mit einem unbefristeten Mietvertrag in die Ottakringer Straße 20. Schon damals unter Protest der Wohnungsbesitzer des Hauses: Es sei zu laut, es stinke und es gebe Verunreinigungen, so die Beschwerden. Nach einigen Jahren entschied ein Gericht, dass die Vermietung an VinziBett nur mit Zustimmung der Miteigentümer geschehen hätte dürfen. Der Hauseigentümer kündigte daraufhin den Mietvertrag.