Grundstück in Neu Marx
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Chronik

Wiener Eventhalle: Architekturwettbewerb gestartet

Die neue Großeventhalle in Wien-Landstraße rückt der Realisierung einen Schritt näher: Einreichungen für den EU-weiten Architekturwettbewerb sind ab sofort möglich. Im Herbst soll feststehen, wie die „Arena“ mit Standort in Neu Marx aussehen soll. Die Eröffnung ist für 2025 geplant.

„Wien wird die absolut topmodernste Multifunktionshalle Europas bekommen“, schwärmte Wien-Holding-Chef Kurt Gollowitzer beim Startschuss für den EU-weiten Architekturwettbewerb. Denn die Stadthalle habe bereits „mehr als 60 Jahre auf dem Buckel und werde wegen ihrer zu geringen Kapazität von den Topstars zum Teil im Tourplan inzwischen ausgelassen“.

Sieger wird aus den zehn besten Einreichungen gekürt

Mit dem Verfassungsvermögen von 20.000 Menschen in der künftigen Location soll sich das wieder ändern. Auch Sportereignisse a la Europa- und Weltmeisterschaften will man am Standort, der einst für den dann noch nicht realisierten Neubau des ORF-Zentrums reserviert war, ausrichten.

Neue Halle Plakat
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In der neuen Eventhalle in Neu Marx sollen 20.000 Menschen Platz finden

Der Gestaltungswettbewerb läuft in einem zweistufigen anonymen Verfahren ab. Aus den zehn besten Einreichungen aus der erste Runde wird dann der Sieger ermittelt. Juryvorsitzender ist der Wiener Architekt Andras Palffy, der etwa auch für die derzeit laufende Parlamentssanierung zuständig ist.

Baukosten-Grenze liegt bei 250 Mio. Euro

Laut Chef der Wien-Holding – sie bzw. die eigens gegründete WH Arena Projektentwicklung GmbH ist für die Abwicklung des Großprojekts zuständig – sollen die „national und international besten Architekturbüros“ angesprochen werden. Berücksichtigt werden nur Konzepte, die die maximalen Baukosten von 250 Mio. Euro einhalten. In dieser Summe sind etwaige Zufahrtsstraßen oder das Innenleben des Baus allerdings noch nicht eingepreist, wie Wiens Wirtschaftsstadtrat Peter Hanke (SPÖ) erklärte.

Voraussichtlich im September und damit wohl knapp vor der Wien-Wahl soll dann das Gestaltungskonzept feststehen. Gollowitzer sagte, man präferiere eine Ovalform, „aber in Stein gemeißelt ist das nicht“. Funktionalität von Anlieferung bis Backstage-Bereich, Nachhaltigkeit in Bau und Betrieb, Wirtschaftlichkeit und die Eingliederung in das umliegende Areal seien wichtige Kriterien in der Gesamtbewertung.

Baustart für 2023 geplant

Nach der Kür des Siegers sind die Jahre 2021 und 2022 für Auftragsvergaben, Planungsschritte und Behördenverfahren reserviert. Gollowitzer rechnet mit einem Baubeginn 2023. Fertigstellung und Inbetriebnahme sollen 2025 erfolgen. Im vergangenen Jahr sei u.a. bereits an einem Sicherheits- und Verkehrskonzept getüftelt worden, berichtete der Wirtschaftsstadtrat. So rechnet die Stadt damit, dass vier Fünftel der künftigen Besucher mit den Öffis anreisen werden.

Ungeklärt ist noch, ob die Eventhalle im Bezirk Landstraße allein aus dem Rathausbudget oder mit privaten Partnern finanziert wird. Hanke will hier eine Entscheidung gegen Jahresende. Offen ist außerdem der Name. „Wien-Holding Arena“ sei nur der Arbeitstitel, versicherte Gollowitzer heute. Zwischendurch sei einmal „Arena Wien“ angedacht gewesen – aber: „Dann ist uns eingefallen, dass es die Arena in Wien ja schon gibt.“

Lösungen für Weiternutzung der Stadthalle gesucht

Überlegt wird außerdem noch, wie es mit der Stadthalle weitergeht. Derzeit werde ein „Positionspapier“ erarbeitet, das noch im ersten Quartal vorliegen soll, sagte Gollowitzer. Die Sache sei aber wegen des Denkmalschutzes nicht so einfach. Fest steht, dass der Roland-Rainer-Bau jedenfalls bis zur Eröffnung der neuen Location wie gewohnt für Konzerte, Shows und Sportveranstaltungen genutzt wird. Danach soll es eine auf die Nachnutzung abgestimmte Sanierung geben.

Die Wirtschaftskammer erwartet infolge des Neubaus jedenfalls spürbare finanzielle Effekte. Allein durch den Bau würden mehr als 200 Mio. Euro ins Bruttoregionalprodukt gespült und rund 2.050 Jobs entstehen. Durch den Betrieb kämen noch einmal 128 Mio. Euro und 1.400 Arbeitsplätze dazu, so die Berechnungen der Wirtschaftsvertreter.