Busse der Linie 39A in Sievering
Wiener Linien/Manfred Helmer
Wiener Linien/Manfred Helmer
Verkehr

Wiener Linien testen Wasserstoffantrieb

Bei den Wiener Linien laufen derzeit die Vorbereitungen für einen Test auf Hochtouren: Im Mai sind erste Fahrten mit einem Wasserstoffbus geplant – auf der Linie 39A. Auch die ÖBB testen die Technologie: Noch heuer wollen sie einen Wasserstoffzug auf Schiene bringen.

Viel wollen die Wiener Linien derzeit über den geplanten Test eines Wasserstoffbusses nicht verraten. Der genaue Zeitpunkt stehe noch nicht fest, so eine Sprecherin gegenüber Radio Wien, geplant sei derzeit Mai, spätestens Juni. Die Vorbereitungen würden jedenfalls „auf Hochtouren“ laufen. Unter anderem muss in der Garage in Leopoldau eine Wasserstofftankstelle errichtet werden.

Durchgeführt wird der Test jedenfalls auf der Linie 39A, also auf der Strecke zwischen Heiligenstadt und Sievering. Die Buslinie soll ab 2023 oder 2024 komplett mit Wasserstoffbussen betrieben werden. Im kommenden Jahr ist dafür eine Ausschreibung von zehn Bussen geplant.

Autobus der Linie 39A bei winterlichen Verhältnissen
Wiener Linien/Johannes Zinner
Busse der Linie 39A soll künftig komplett mit Wasserstoff fahren

ÖBB planen Regionalzug mit Wasserstoffantrieb

Die Wiener Linien sind nicht der einzige Verkehrsbetrieb, der derzeit Wasserstoff als Antriebstechnologie testet. Die ÖBB, bzw. deren Postbus-Tochter führten bereits im Oktober einen dreiwöchigen Versuch durch. Dabei war ein mit Wasserstoff betriebener Bus auf der Strecke der Vienna Airport Lines, also von Wien bis zum Flughafen Wien-Schwechat, unterwegs.

Der Test sei aus technischer Sicht gut verlaufen, so ein ÖBB-Sprecher gegenüber Radio Wien. Für die Fahrgäste sei der Wasserstoffbus sogar besonders angenehm gewesen, weil er im Betrieb leiser sei als ein Dieselbus. Im Regelbetrieb auf Wasserstoff umstellen wollen die ÖBB jedoch trotzdem noch nicht. Es gebe noch zu wenige Wasserstofftankstellen, und zudem seien die Wasserstoffbusse noch sehr teuer und schwer erhältlich, so der Unternehmenssprecher. Man sei jedoch weiter in Gesprächen mit potenziellen Kooperationspartnern.

Noch für heuer planen die ÖBB dafür den Test eines mit Wasserstoff betriebenen Regionalzugs. Der Wasserstoffantrieb sei schließlich besonders für schwere Fahrzeuge gut geeignet, schilderte der Sprecher. Unterwegs sein soll der Zug voraussichtlich in der Ostregion.

Österreich soll „Wasserstoffnation Nummer eins“ werden

Bundeskanzler Sebastian (ÖVP) Kurz hatte im Wahlkampf damit geworben, Österreich zur „Wasserstoffnation Nummer eins“ machen zu wollen. Fahrzeuge mit Wasserstoffantrieb sind derzeit jedoch noch eine Seltenheit: In Wien gibt es laut Zahlen der Statistik Austria nicht einmal 20, dabei handelt es sich ausschließlich um Pkw. Beim Wasserstoffantrieb fährt man letztendlich mit Strom: Erzeugt wird dieser durch eine chemische Reaktion. Dazu wird in einer Brennstoffzelle Wasserstoff mit Sauerstoff vermischt.