Peter Hacker im Interview
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Gesundheit

Hacker fordert CoV-Checks im Flugzeug

Die sieben aus China zurückgekehrten Österreicher sind erneut negativ auf das Coronavirus (CoV) getestet worden, bleiben aber weiter in Quarantäne in Wien. Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) fordert unterdessen Gesundheitschecks bei Flugpassagieren aus China.

Jede Woche würden auf dem Wiener Flughafen drei Flieger direkt aus Peking landen, so Hacker im Interview mit „Wien heute“: „Man kann nicht einfach die Passagiere aus China ohne weitere Maßnahmen, ohne mit ihnen gesprochen zu haben, möglicherweise klinische Untersuchungen zu machen, einfach nach Österreich einreisen lassen.“ Es gebe zwar auch bei der Abreise in China Kontrollen, Symptome könnten sich jedoch auch erst im Lauf der Reise zeigen. Ab Donnerstag wird deswegen am Flughafen kontrolliert.

Hacker fordert, die Passagiere schon im Flugzeug selbst zu befragen und zu informieren. Passagiere, die direkt aus den gefährdeten Regionen in China kommen, müsse man ersuchen, sich zu melden. „Das werden die auch tun, da bin ich überzeugt davon“, so der Gesundheitsstadtrat. „Es wird wohl eine kleine klinische Untersuchung geben müssen“, so Hacker – und bei Passagieren aus gefährdeten Gebieten eine intensivere Untersuchung.

Heimkehrer werden weiter getestet

Derzeit seien nach seinen Informationen noch einige hundert österreichische Staatsbürger in China, die in Kontakt mit dem Außenministerium seien, sagte Hacker gegenüber „Wien heute“. Etliche von ihnen seien in nicht gefährdeten Regionen und würden auch nicht zurückkommen wollen.

Sieben Österreicher kehrten am Sonntag aus der chinesischen Provinz Hubei nach Österreich zurück. Die sechs Erwachsenen und ein Kind befanden sich weiterhin in Wien in Quarantäne. Der laut Wiener Krankenanstaltenverbund nun erneut negativ ausgefallene Coronavirus-Test war für sie nicht der letzte. Ob die aus China Heimgekehrten damit infiziert sind, wird auch noch in den nächsten zehn Tagen immer wieder überprüft, da die Inkubationszeit bis zu zwei Wochen beträgt.

Die aus China heimgeholten Österreicher am Flughafen in Marseille kurz vor dem Abflug nach Wien-Schwechat
Nikolai Herold
Die sieben Rückkehrer sind nach wie vor in Quarantäne

Hacker hatte am Montag betont, dass die Rückkehrer täglich vom Gesundheitsamt kontaktiert würden. „Es werden in diesen zwei Wochen noch mehrere Abstriche und Untersuchungen nach einer möglichen Infektion mit dem Coronavirus vorgenommen“, so Hacker. Falls die Testergebnisse negativ sind, dürfen die sieben Österreicher am 15. Februar nach Hause, hieß es am Mittwoch.

Weitere Verdachtsfälle nicht bestätigt

Auch die weiteren drei Wiener Verdachtsfälle – zwei chinesische und ein österreichischer Staatsbürger – haben sich am Mittwochnachmittag nicht bestätigt. In Wien gibt es somit derzeit keine Verdachtsfälle. In Salzburg war eine 31-Jährige am Dienstag wegen Verdachts auf eine Coronavirus-Infektion in das Uniklinikum Salzburg gebracht worden, sie verließ aber in der Nacht auf Mittwoch die Isolierstation ohne Absprache mit dem Krankenhauspersonal. Am Mittwochvormittag wurde sie schließlich in ihrem Zuhause aufgefunden und erhielt mittlerweile ihr negatives Testergebnis.

In Kärnten gibt es derzeit zwei Verdachtsfälle, auf deren Ergebnisse nun gewartet wird. Im Bezirk Kitzbühel in Tirol sind am Mittwoch vier neue Corona-Verdachtsfälle bekannt geworden. Es handelt sich dabei um eine Tiroler Familie, die aus Shanghai zurückgekehrt ist. Auch die Ergebnisse in Tirol waren am Mittwochnachmittag noch ausständig.