Atemschutzmasken
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Gesundheit

Coronavirus: Spitäler empfehlen bei Husten Masken

Die Wiener Gemeindespitäler bitten Patienten mit Husten, Halsschmerzen oder Schnupfen darum, Masken zu tragen. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme aufgrund des Coronavirus und der aktuellen Grippewelle, so ein Sprecher des Krankenanstaltenverbunds (KAV).

Es handle sich dabei um keine Maskenpflicht, sondern um eine Empfehlung, erklärte KAV-Sprecher Markus Pederiva gegenüber Radio Wien: „Im Sinne einer reinen Vorsichtsmaßnahme“ bitte man Patientinnen und Patienten mit den beschriebenen Symptomen, eine OP-Maske zu verlangen und aufzusetzen. Damit sollen andere in den Wartebereichen nicht mit einer Tröpfeninfektion angesteckt werden.

Informationsplakat in den Gemeindespitälern
ORF/Hadschi Bankhofer
Die Plakate hängen in den acht KAV-Spitälern in Wien

Grippewelle wohl auf Höhepunkt

Anlass dafür seien sowohl das Coronavirus als auch die Influenza-Infektionen, so Pederiva. Die Grippewelle dürfte in Österreich derzeit ihren Höhepunkt erreichen. Pro 100.000 Einwohner schätzte das Diagnostische Influenza Netzwerk Österreich (DINÖ) in seinem wöchentlich veröffentlichten Update die Zahl der Neuerkrankungen auf mehr als 2.200.

In Wien wurden insgesamt knapp 14.000 Grippe-Neuerkrankungen gemeldet. Jedenfalls scheint die Virus-Aktivität deutlich höher als in den vergangenen Jahren: 2019 war die Kurve beispielsweise nur auf bis zu rund 1.400 Neuerkrankungen pro 100.000 Einwohner in einer Woche angestiegen.

Für gesunde Personen keine Masken empfohlen

„Haben Sie… Husten? Halsschmerzen? Schupfen? Verlangen Sie einen Mundschutz! Wenden Sie sich bitte an den Ambulanzschalter.“ So lautet der Text auf den Plakaten, die an den Eingängen der acht KAV-Spitäler hängen – also im AKH, in der Rudolfstiftung, im Kaiser-Franz-Josef-Spital, im Wilhelminenspital, im Krankenhaus Hietzing, im Krankenhaus Nord-Klinik Floridsdorf, im Donauspital und im Otto-Wagner-Spital. Produziert habe man die Plakate in fünf Sprachen bereits in der Vorwoche, so Pederiva.

Die Schilder würden für die gesamte Grippesaison hängen bleiben bzw. solange das Coronavirus aktuell ist, erklärte Florian Thalhammer, stellvertretender ärztlicher Direktor im Wiener AKH gegenüber „Wien heute“. Man bitte alle mit klassischen Grippesymptomen, Masken zu tragen, um die anderen Patienten zu schützen – nicht aber Personen, ohne Symptome: „Die WHO empfiehlt ganz klar für gesunde Personen kein Tragen solcher chirurgischen Masken, weil der Schutz für den Patienten nicht in dem Ausmaß gegeben ist, weil sie nicht dicht sitzen“, betonte Thalhammer.

Über 43.000 Fälle weltweit

Fieber, Husten und Halsschmerzen zählen zu den Symptomen, die bei einer Infektion mit dem Coronavirus auftreten können. Weltweit wurden laut Zahlen des Sozialministeriums bisher über 43.000 bestätigte Infektionen bekanntgegeben, über 42.000 davon in China. In Europa gibt es mittlerweile 41 bestätigte Fälle.

Bisher kein bestätigter Fall in Österreich

In Österreich gibt es bisher keinen bestätigten Fall einer Coronavirus-Infektion. Bis Mittwochvormittag (Stand 12.02.2020, 10.00 Uhr) wurden 105 Tests nach Verdachtsfällen durchgeführt, informierte das Gesundheitsministerium auf seiner Homepage. Alle waren bisher negativ.

Das es immer mehr Verdachtsfälle in Österreich gibt, gibt das Gesundheitsministerium nun täglich am Vormittag die Zahl der bisher durchgeführten Tests auf der Homepage bekannt. Hinzu käme die Meldung eines etwaigen bestätigten Falles einer Infektion, was bisher nicht der Fall war.