V-Zug der Wiener Linien fährt aus der U-Bahn-Station aus.
Wiener Linien/Christoph H. Breneis
Wiener Linien/Christoph H. Breneis
Verkehr

Bim, Bahn und Bus bleiben beliebt

38 Prozent – und damit genausoviel wie im Jahr davor – aller Wege haben die Wienerinnen und Wiener 2019 per öffentlichem Verkehrsmittel zurückgelegt. Und mit 852.000 Jahreskarten kann das Vorjahr auch wieder mit einem Rekord aufwarten.

Natürlich strebe man noch einen höheren Anteil als die 38 Prozent Öffi-Anteil an, sagte Wiener-Linien-Geschäftsführer Günter Steinbauer, aber dafür brauche es noch einige Anstrengungen. Einen Schub soll das U2/U5-Linienkreuz bringen: „Damit schaffen wir Ressourcen, um dann insgesamt bis zu 1,3 Milliarden Fahrgäste befördern zu können.“ Zum Vergleich: 2018 waren 966 Millionen Passagiere im gesamten Netz unterwegs. Für 2019 liegen noch keine Zahlen vor. Steinbauer rechnet aber damit, dass der Wert „stabil“ bleiben werde.

Grafik Verkehrsmittel der Wiener
APA

72 E-Busse und zehn Wasserstoffbusse

Neben dem Ausbau der U-Bahn in Wien – Stichworte fahrerlose U5 ab 2025 und Ausbau der U2 Richtung Süden – wollen die Wiener Linien ihre Flotte weiter ökologisieren. Die zuständige Stadträtin Ulli Sima (SPÖ) verwies dabei auf bereits bekannte Pläne, die E-Bus-Flotte massiv auszubauen. 60 Normalbusse mit Batterieantrieb sollen ab 2023 im Süden der Stadt unterwegs sein. Das bedeutet, dass damit ganze Linien auf E-Betrieb umgestellt werden. Dafür wird in Siebenhirten eine eigene große Ladestation gebaut.

850.000 Öffi-Jahreskarten verkauft

Die Wiener Linien verkauften im Vorjahr 850.000 Jahreskarten – so viele wie noch nie. Heuer wird neben der U2/U5 auch der Elektrobus ausgebaut.

Außerdem testen die Wiener Linien im Sommer erstmals einen Zwölf-Meter-Bus mit Wasserstoffantrieb auf der Linie 39A in Döbling. Sollte der Probelauf erfolgreich verlaufen, könnte der 39A bereits ab 2023 komplett auf die neue Technologie umgestellt sein. Den Kraftstoff will die Stadt gleich selbst liefern und dafür eine „Mega-Tankstelle“ in Leopoldau bauen. Bis 2027 ist jedenfalls der Einsatz von 72 E-Bussen und zehn Wasserstoffbussen vorgesehen.

Anteil der Pkw-Wege wird kleiner

Anders als bei den öffentlichen Verkehrsmitteln gab es in anderen Bereichen des sogenannten Modal Splits sehr wohl ein wenig Bewegung. Denn der Anteil der Pkw-Wege ging im Vorjahr von 29 auf 25 Prozent zurück – und zwar zugunsten der Fußwege. Die zu Fuß zurückgelegten Strecken erhöhten sich demnach von 26 auf 30 Prozent. 2018 hatte es noch einen umgekehrten Trend gegeben. Damals waren die Autofahrten auf Kosten der Fußgänger um zwei Prozentpunkte gestiegen. Der Radanteil blieb unverändert bei sieben Prozent.