Elektronisches Parkpickerl
ORF.at/Christian Öser
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Verkehr

WK schlägt drei Parkpickerlzonen vor

Eine Reform des Parkpickerls ist in Wien schon längere Zeit im Gespräch. Evaluierungen laufen, Entscheidungen stehen an. Jetzt schlägt die Wirtschaftskammer Wien (WKW) ein Modell mit drei Zonen vor. Die Bezirke sollen zudem nicht mehr selbst entscheiden.

Das Modell sieht drei Zonen vor: Innenstadt, Innen- und Außenbezirke. Die Innenstadt wäre eine eigene Zone, genauso wie die inneren und die äußeren Bezirke zu jeweils einer solchen zusammengefasst werden. Die Preise sollen von innen nach außen niedriger werden. Bewohner mit Pickerl dürften ihr Auto in ihrem und den angrenzenden Bezirken abstellen, wenn sie in derselben Zone liegen. In den Geschäftsstraßen würde Kurzparken auch für Bezirksbewohner gelten. Anrainerparkplätze würden wegfallen, da es durch die großen Überlappungszonen wieder mehr Parkraum gibt.

„Langjähriges Herumdoktern“ beenden

Nach dem von WKW-Präsidenten Walter Ruck präsentierten Modell könnten Bezirke künftig nicht mehr selbst darüber entscheiden, ob sie eine Parkraumbewirtschaftung wollen oder nicht. Anstatt es den Bezirken zu überlassen, ob und wo sie die Parkraumbewirtschaftung einführen, soll laut Ruck die Stadt dafür zuständig sein und die Zonen für ganz Wien festlegen. Die inhaltlichen Kompetenzen der Bezirke sollen aber berücksichtigt werden, sagte Ruck. Mit ihrem „einfachen und übersichtlichen“ Vorschlag will die Wirtschaftskammer das „langjährige Herumdoktern“ beenden.

Verkehrsstadträtin arbeitet an „wienweiter Lösung“

Die Wiener Verkehrsstadträtin Birgit Hebein (Grüne) kann dem von der Wiener Wirtschaftskammer propagierten Modell zur Parkraumbewirtschaftung gute Seiten abgewinnen. Denn auch sie sei für eine wienweite Lösung, hielt sie in einer Stellungnahme fest. Eine Kompetenzverschiebung auf Landesebene sei notwendig.

Daran würde in ihrem Ressort gerade gearbeitet, berichtete Hebein. Kritik übte sie jedoch an der Größe der Zonen in dem Vorschlag. Ein Parkpickerl, das nicht nur im gesamten Wohnbezirk, sondern auch in allen angrenzenden Bezirken gültig sei, wäre klima- und verkehrspolitisch ein klarer Rückschritt, befand sie.

Damit könne jemand, der im 10. Bezirk wohne, im gesamten 10., 11., 12. und 23. Bezirk parken. „Das ist ein Viertel der Fläche von ganz Wien.“ Alle Studien würden zeigen, dass derart große Zonen zu einem starken Anstieg des Verkehrs und der Emissionen führen würden, gab Hebein zu bedenken.