Susanne Wiesinger
APA/HELMUT FOHRINGER
APA/HELMUT FOHRINGER
Bildung

Ex-Ombudsfrau noch ohne fixen Arbeitsplatz

Nach der Veröffentlichung ihres Buchs „Machtkampf im Ministerium“ wurde Susanne Wiesinger vom Bildungsministerium als Ombudsfrau für Wertefragen freigestellt. Aktuell arbeitet sie als Sonderschullehrerin, sie will aber an einer Brennpunktschule arbeiten.

Die Suche nach einem neuen fixen Arbeitsplatz gestaltet sich allerdings schwierig, sagte die Lehrerin in einem Interview. Sie habe sich mit ihren Büchern nicht nur Freunde gemacht, räumt Wiesinger ein. Immerhin sind darin neben dem Ministerium auch Bildungsdirektionen, Gewerkschaft und Schuldirektoren alles andere als gut weggekommen. „Mir ist schon klar, dass mich viele Direktionen nicht wollen.“ Trotzdem verlangt sie ein Mitspracherecht darüber, wo sie künftig im Klassenzimmer steht.

Will an Brennpunktschule arbeiten

Vorübergehend ist Wiesinger in einer Volksschule in Wien-Margareten für den Unterricht von Schülern mit sonderpädagogischem Förderbedarf dienstzugeteilt. Das ist für Wiesinger grundsätzlich auch in Ordnung. In Zukunft will sie allerdings wieder an einer Brennpunktschule in Wien-Favoriten arbeiten, weil sie die Schulen im Bezirk aus ihrer früheren Tätigkeit als Personalvertreterin der Fraktion Sozialdemokratischer GewerkschafterInnen (FSG) schon gut kennt.

Sie wäre auch zur Bewerbung an Standorten bereit, mit deren Schulklima und Team sie harmoniert, sagte sie. „Aber ich lasse mich sicher nicht wohin stecken, wo nicht klar ist, ob ich hinpasse.“ Geht es nach der Bildungsdirektion, muss sie sich darüber allerdings ohnehin keine Sorgen machen. Man sei derzeit auf der Suche nach einer Stelle an einer Schule mit Herausforderungen in Wiesingers bisherigem Stammbezirk Favoriten, wird versichert.

Nach Buchveröffentlichung freigestellt

Wiesinger hatte im Jänner das Buch „Machtkampf im Ministerium“ veröffentlicht. Darin klagte sie „politische Vereinnahmung“ und „Message Control durch Beamte“ an, die sie in ihrer Arbeit als Ombudsfrau für Wertefragen und Kulturkonflikte im Bildungsministerium behindert hätte. Kurz nach Bekanntwerden des Buchs wurde Wiesinger vom Bildungsministerium freigestellt. Dort hatte man alle Vorwürfe zurückgewiesen.