Chronik

17 illegale Prostituierte angezeigt

Bei einer Schwerpunktaktion hat die Wiener Polizei am Mittwoch und Donnerstag Privatwohnungen kontrolliert, in denen Prostituierte illegal ihre Dienste angeboten haben. Insgesamt wurden 77 Anzeigen erstattet, es besteht auch der Verdacht auf Menschenhandel.

Die verdeckten Ermittler sind bei der Rotlicht-Razzia selbst als Kunden aufgetreten. Auslöser für diesen Einsatz waren zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung, so Wolfgang Langer vom Referat für Prostitutionsangelegenheiten der Polizei Wien. „Wir haben immer wieder Mitteilungen von Wohnungsnachbarn bekommen, aber auch von Betreibern legaler Lokale, die uns gesagt haben, wo in Wohnungen illegale Prostitution betrieben wird.“

Verdacht auf Menschenhandel

Aber auch Kunden hatten sich gemeldet, die sich mit sexuell übertragbaren Krankheiten angesteckt hatten. Die Personen boten ihre Dienstleistungen im Internet an. Insgesamt wurden 17 Wohnungen, vor allem im 15., 16., 17. und 10. Bezirk, überprüft. 17 Frauen und Männer wurden angezeigt, 18.000 Euro Strafe verhängt. Die Personen waren zwischen 22 und 60 Jahre alt und stammten aus verschiedenen Ländern, unter anderem Österreich, China und Brasilien.

„Wir haben auch in zwei Wohnungen chinesische Staatsbürgerinnen angetroffen, wo wir den dringenden Verdacht auf Menschenhandel haben“, sagte Langer. Dieser Verdacht werde jetzt vom Landeskriminalamt Wien überprüft. Neun der Wohnungen wurden an Ort und Stelle polizeilich geschlossen und versiegelt. Die Wohnungsvermieter und -eigentümer wurden ebenfalls angezeigt.