Inga Huld Hákonardóttir bei ihrer Performance
Stanislav Dôbak
Stanislav Dôbak
Kultur

„imagetanz“ zu „drängenden Fragen“

Das Motto des diesjährigen imagetanz-Festivals lautet: „We dance what you think“. Zwischen 7. und 28. März will sich das Festival mit seinem Programm den drängenden Fragen der Gegenwart in vielfältiger Weise stellen.

Das Festival „imagetanz“ vom Wiener Koproduktionshaus brut stellt seit 1989 die auflebende junge Tanz- und Performance-Szene ins Zentrum. Im heurigen Programm finden sich fünf Uraufführungen lokaler Künstler und fünf Österreichische Erstaufführungen. Auch Studio-Visits, Diskussionen, Partys und ein offener Workshop sind Teil des Festivals. Gesellschaftliche Spannungsfelder der Gegenwart werden aus unterschiedlichsten Perspektiven thematisiert.

Vielfältiges Programm in ganz Wien

Die Veranstaltungsorte sind in ganz Wien verteilt. Am 7. März startet das Festival im Ankersaal der Favoritener Brotfabrik mit zwei internationalen Gastspielen. Wechselwirkungen von Tanz und Musik spielen hier eine Rolle.

Die norwegische Choreografin Ingrid Berger Myhre und der Musiker Lasse Passage zeigen ihr Duet „Panflutes and Paperwork“. Die isländische Tänzerin Inga Huld Hakonardottir und der französische Soundkünstler Yann Leguay verbinden in „Again the Sunset“ Konzert und Performance bzw. Bewegliches und Skulpturales.

Inge Gappmeier inszeniert in ihrer Performance ein Duett mit sich selbst
Natali Glisic
Inge Gappmaier inszeniert bei ihrer Uraufführung ein Duett mit sich selbst

Live-Installationen und Abschlussparty

Von 13. bis 15. März zeigt die in Wien lebende finnische Choreografin und Performerin Lau Lukkarila die Uraufführung „Nyxxx“ im Ankersaal. Angekündigt ist es als eine „postromantische Dämmerung mit emotionalen Choreografien und absurden Live-Acts, deren Zusammenspiel eine erregend-gruselige Atmosphäre erzeugt“.

Das „Zwischennutzungsareal Am Kempelenpark“, der ehemalige Siemens-Campus in Wien-Favoriten, wird am 14. und 15. März von Dominik Grünbühel und Charlotta Ruth im Rahmen eines Rundgangs mit fünf Live-Installationen bespielt. Danach geht es in das studio brut, das Kosmos Theater, die Erbsenfabrik Wien, das ehemalige „Brick5“ in Wien-Rudolfsheim-Fünfhaus und in den KunstBOGEN in Wien-Mariahilf. Dort wird am 28. März nach der Aufführung auch die Abschlussparty gefeiert.

Brut ist eine Produktions- und Spielstätte für Performative Künste in Wien. Brut produziert und präsentiert experimentelle darstellende Kunst aus Österreich und der Welt in Theater, Tanz, Performance und anderen Projekten.

Zukünftiger brut-Standort unklar

Der frühere brut-Hauptstandort im Künstlerhaus ist aufgrund der Renovierung und den damit steigenden Kosten stark gefährdet. Das Problem dabei ist, dass die Immobilie in bester Lage nach ihrer Renovierung kaum mehr leistbar ist. Die Institution brut sei jedenfalls nicht gefährdet, heißt es von brut-Geschäftsführerin Kira Kirsch.

Brut als international agierendes Koproduktionshaus in Wien wird auch künftig über einen eigenen Standort verfügen, heißt es seitens Geschäftsführung. Wie es konkret weitergehen werde, stehe aber noch nicht fest. Gespräche dazu laufen.

Programm nach dem Festival

Nach „imagetanz“ warten im brut-Programm bis Juni unter anderem zwei Museumsbesuche. Besucherinnen und Besucher des Naturhistorischen Museums werden von 22. bis 24. April während der normalen Öffnungszeiten mit einer Live-Performance konfrontiert.

Am 13. und 14. Juni gastiert Alix Eynaudi im Volkskundemuseum. „Exit Ghost – Staffel II“ von irreality.tv mit zwei „Drehphasen“ im April und Mai wurde als „Mischung aus Truman Show, Dschungelcamp und Ghostbusters“ angekündigt. Toxic dreams nehmen sich einen Roman von George Perec vor.