Austrian Airlines (AUA) Flugzeuge am Rollfeld am Flughafen Wien-Schwechat
APA/Herbert Neubauer
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Wirtschaft

CoV: AUA streicht 40 Prozent der Italien-Flüge

Weil die Nachfrage nach Italien-Flügen wegen des Coronavirus stark gesunken ist, streichen die Austrian Airlines im März und April 40 Prozent ihres Italien-Angebots, teilte die AUA am Montag mit. Fluggäste können umbuchen oder erhalten Ticketpreis zurück.

Die rasche Ausbreitung des Coronavirus in Europa und die damit im Zusammenhang stehenden wirtschaftlichen Effekte würden die Reisebranche und die Airlines besonders hart treffen, sagte AUA-Vorstand Andreas Otto am Montag.

Weltweit würden Unternehmen ihre Reisen stornieren, ihre Mitarbeiter mit Reiseverboten belegen oder Kurzarbeit verordnen. „Wir müssen auf den Nachfragerückgang mit Streckenausdünnungen reagieren und können zu diesem Zeitpunkt weitere Maßnahmen nicht ausschließen“, heißt es von der AUA. Passagiere, deren Flug gestrichen wurde, können gratis umbuchen oder erhalten auf Wunsch eine Erstattung.

CoV: Flughafen schnürt Sparpaket

Die Zahl der Fluggäste bricht auf vielen Strecken derzeit ein. Der Flughafen Wien bereitet deshalb ein Sparpaket vor. Die AUA hat weitere Flüge gestrichen.

Auch Flüge nach China und in den Iran weiter gestrichen

Nach Italien sind die Strecken von Wien nach Mailand, Venedig, Bologna, Florenz, Rom und Neapel betroffen, nach China die Destinationen Peking und Schanghai. Zuletzt waren die Flüge nach Peking, Schanghai und Teheran bis zum 28. März ausgesetzt worden.

Auch die AUA-Mutter Lufthansa und die ebenfalls zur Lufthansa-Gruppe gehörende Swiss setzen ihre Flüge zwischen Deutschland, der Schweiz und dem chinesischen Festland bis 24. April aus, die Verbindung nach Teheran bleibt bis zum 30. April gestrichen. Reduziert werden von der Lufthansa-Gruppe unter anderem auch die Frequenzen von und nach Hongkong und Seoul (Südkorea).

Die Lufthansa reduziert ihr Angebot auf den Routen nach Italien – dazu gehören die Ziele Mailand, Venedig, Rom, Turin, Verona, Bologna, Ancona und Pisa. Die Frequenzen auf den innerdeutschen Verbindungen werden ebenfalls gesenkt. Die Swiss wird ihre Frequenzen auf Flügen nach/von Florenz, Mailand, Rom und Venedig voraussichtlich bis Ende April reduzieren.

Einsparungen bei Personal angekündigt

Die zur Lufthansa gehörende deutsche Billigairline Eurowings reduziert bis zum 8. März ihr Flugprogramm von und nach Venedig, Bologna und Mailand. Eurowings-Flüge zu anderen Zielen in Italien seien derzeit nicht betroffen, teilte die Lufthansa am Montag mit. Brussels Airlines, ebenfalls Teil des Lufthansa-Konzerns, hat für ihre Italien-Verbindungen beschlossen, bis zum 14. März etwa 30 Prozent der Flüge nach Rom, Mailand, Venedig und Bologna zu streichen.

Die Flugplanänderungen sind Teil der am vergangenen Freitag von der Lufthansa-Gruppe angekündigten Kapazitätsreduktion. Abhängig von der weiteren Entwicklung der Coronavirus-Epidemie könne das Angebot von Kurz- und Mittelstreckenflügen in den kommenden Wochen um bis zu ein Viertel reduziert werden. Auch bei den Langstreckenverbindungen verringern die Airlines ihr Programm weiter. Die Zahl der rechnerisch nicht eingesetzten Langstreckenjets wird von 13 auf bis zu 23 Flugzeuge steigen.

Zudem hat der Konzern weitere Einsparungen beim Personal sowie bei den Sachkosten und Projektbudgets angekündigt. Die aus den aktuellen Entwicklungen zu erwartende Ergebnisbelastung sei derzeit noch nicht abschätzbar, heißt es. Der Lufthansa-Konzern wird im Rahmen der Jahrespressekonferenz am 19. März 2020 seine Finanzkennzahlen veröffentlichen.

Flughafen schnürt Sparpaket

Auch der Flughafen Wien reagiert auf den sich in Europa ausbreitenden und die Reisebranche stark beeinträchtigenden Coronavirus. Es werde „vorsorglich“ ein Sparpaket geschnürt, teilte der Airport am Montag mit. Der im Jänner gegebene Ausblick für 2020 sei „noch erreichbar“, heißt es. Ein Update will das börsennotierte Unternehmen in vier bis sechs Wochen geben. Seit einer Woche brechen die Passagierzahlen in Wien-Schwechat deutlich ein.

Gab es am Montag, den 24. Februar, gegenüber dem Vorjahrestag noch ein Passagierplus von 6,2 Prozent, ging es am Dienstag um 2,1 Prozent nach unten, am Mittwoch um 9,3 Prozent, am Donnerstag um 9,1 Prozent, am Freitag um 10,2 Prozent und am Samstag um 13,7 Prozent – mehr dazu in Coronavirus: Flughafen schnürt Sparpaket (noe.ORF.at).