Gemeindebau Karl-Marx-Hof in Wien
ORF.at/Roland Winkler
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Chronik

Mehr Service und Beratungen am Telefon

Die Wiener Wohnpartner, die für die rund 500.000 Gemeindebaubewohner zuständig sind, haben eine neue Hotline – das „Nachbarschaftstelefon“ – ins Leben gerufen. Auch der Fonds Soziales Wien setzt wegen der Coronavirus-Maßnahmen auf telefonische Beratung.

Das „Nachbarschaftstelefon“ soll all jenen Hilfe bieten, die gerade „nachbarschaftliche Fragen und Sorgen“ haben, hieß es am Mittwoch in einer Aussendung von Wohnbaustadträtin Kathrin Gaal (SPÖ).

Wie viele andere Betreuungs- und Beratungseinrichtungen, haben auch die Wohnpartner ihre Serviceleistungen auf telefonische Gespräche verlegt. Unter der „Nachbarschafts“-Telefonnummer 01-24503-25960 sind von Montag bis Freitag, zwischen 9.00 und 16.00 Uhr, Ansprechpartner erreichbar. Ziel ist vor allem, zu informieren und Ängste der Anrufer abzubauen.

Was tun Kinder ohne Spielplatz

Hier sind einige Beispiele, mit welchen Fragestellungen man sich an die neue Hotline wenden kann: „Wie können wir vor allem älteren Mitmenschen im Alltag helfen, ohne sie oder sich selbst zu gefährden? Was tun Kinder ohne Park und Spielplatz? Was sind Spiel-, Lern- und Beschäftigungsmöglichkeiten, damit Kindern und Jugendlichen zuhause nicht die Decke auf den Kopf fällt?“

Tauchen Anliegen auf, die den eigenen Bezirk bzw. das eigene Grätzel betreffen, so gibt es spezielle Rufnummern, an die sich die Gemeindebaubewohner wenden können. Dort ist es etwa möglich, Ideen oder Hilfsangebote zu deponieren.

Telefonnummern:

  • Bezirke 1, 2, 8, 9, 20 01/24503-20080
  • Bezirke 3, 4, 11 01/24503-11080
  • Bezirke 5, 6, 7, 12 01/24503-12080
  • 10. Bezirk 01/24503-10080
  • Bezirke 13, 23 01/24503-23080
  • Bezirke 14, 15, 16 01/24503-15080
  • Bezirke 17, 18, 19 01/24503-18080
  • 21. Bezirk 01/24503-21080
  • 22. Bezirk 01/24503-22080

Telefonische Beratung bei Fonds Soziales Wien

Der Fonds Soziales Wien (FSW), der hilfsbedürftige Menschen in verschiedenen Lebenssituationen betreut, hat ebenso Maßnahmen ergriffen, um das Ansteckungsrisiko zu reduzieren und um gleichzeitig sein Service bieten zu können. Viele Einrichtungen minimieren persönliche Kontakte und setzen auf telefonische Beratung. Personen, die Pflege und Betreuung benötigen, werden diese auch weiter erhalten, hieß es.

Das FSW-Kundenservice inklusive der Beratungszentren für Pflege und Betreuung, für Behindertenhilfe, für Wohnungslosenhilfe und für Grundversorgung sowie die Kostenbeitragsverrechnung haben bereits auf telefonische Beratung umgestellt. Persönliche Vorsprachen sind derzeit nicht möglich.

Ausgesetzt sind bis auf Weiteres auch die Hausbesuche des FSW, bei denen normalerweise der Betreuungsbedarf hilfsbedürftiger Personen besprochen wird. Dies wird nun telefonisch abgeklärt und veranlasst.

Schuldnerberatung nun telefonisch

Was die diversen Tageseinrichtungen wie etwa die Senioren-Tageszentren betrifft, so werden diese wenn es keine Besucher gibt, sukzessive geschlossen. Die frei werdenden Mitarbeiter werden für die Leistungen im mobilen Dienst bzw. im stationären Bereich eingesetzt. Einmal mehr wird in der Aussendung auch auf das Besuchsverbot in den Pflegeeinrichtungen erinnert.

Auch die Schuldnerberatung hat auf telefonische Hilfe umgestellt. Dort arbeiten die Mitarbeiter von zu Hause aus. Allerdings werden wichtige persönliche Termine, wie etwa Gerichtsbegleitungen, aktuell noch wahrgenommen.

Keine Besuche bei Flüchtlingshilfe

Die Servicestelle für Grundversorgung nimmt ihre Aufgaben derzeit ebenfalls telefonisch wahr, der Kundenkontakt ist auf ein Minimum reduziert worden. Auszahlungen von Leistungen der Grundversorgung erfolgen nach Prüfung per Überweisung. In Wohneinrichtungen der Wiener Flüchtlingshilfe sind derzeit keine Besuche möglich.

In den Einrichtungen der Tagesstruktur für Menschen mit Behinderungen ist die Nachfrage deutlich zurückgegangen, wurde in der FSW-Mitteilung festgehalten. Jene Einrichtungen, die weiter benötigt werden, bleiben jedenfalls geöffnet. Doch auch hier werden Vorkehrungen getroffen: „Die meisten sind schon zu Hause geblieben – so ist es möglich in Tagesstruktur-Einrichtungen auf notwendige Mindestabstände zu achten“, berichtete Bauer.

Ganztagesbetrieb bei Winternotquartiere

Vorsorgemaßnahmen gibt auch für Obdachlose, die ja keine fixe Unterkunft haben. Winternotquartiere werden in den kommenden Tagen nach Möglichkeit auf Ganztagesbetrieb umgestellt. So müssen die Betroffenen die Einrichtungen tagsüber nicht mehr verlassen.

Um in den bestehenden Tageszentren für Wohnungslose das Ansteckungsrisiko zu reduzieren, wird Sorge getragen, dass Mindestabstände zwischen den Personen möglich sind. Dies geschieht, in dem die Maximalkapazität der Einrichtungen gesenkt wird. Daher wird das Angebot angepasst. Je nach örtlicher Möglichkeit sollen Duschen, Essen, das Abholen von Post, Dokumenten oder Gegenständen aus dem Depot weiterhin möglich sein – aber ohne längeren Aufenthalt in den Einrichtungen.