Hände und Seife unter laufendem Wasserhahn – Hygiene
Pixabay/Gentle07
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Chronik

CoV: Fünf Prozent mehr Wasserverbrauch

In Österreich ist der Wasserverbrauch aufgrund des Coronavirus im Vergleich zum vergangenen Jahr laut der Österreichischen Vereinigung für das Gas- und Wasserfach (ÖVGW) um etwa fünf Prozent höher. Der Stromverbrauch in Wien ist allerdings gesunken.

„Eine flächendeckende Versorgung“ mit Wasser sei trotz des Anstiegs gesichert, betonte ÖVGW-Präsident Franz Dinhobl einmal mehr, Sonntagfrüh im Ö1-Journal um acht. Der höhere Verbrauch liege daran, dass angesichts der Coronavirus-Krise Hunderttausende Menschen zuhause arbeiten und kaum außer Haus gehen, sagte Dinhobl am heutigen Weltwassertag. Viele Menschen sind zudem in Quarantäne.

93 Prozent über öffentliches Trinkwassernetz versorgt

Die Trinkwasserversorgung gilt in Österreich als kritische Infrastruktur. 93 Prozent der Bevölkerung werden über das öffentliche Trinkwassernetz versorgt, der Rest über Hausbrunnen, so Dinhobl.

Nach Angaben der Österreichischen Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (AGES) und der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sei eine Übertragung des Coronavirus über das Wasser nicht möglich. Leitungswasser könne in Österreich bedenkenlos genossen werden, beruhigte der ÖVGW-Präsident.

Stromverbrauch in Wien um bis zu 15 Prozent gesunken

Anders als beim Wasser, wird in Wien derzeit weniger Strom verbraucht. Wie die Wien Energie am Sonntag bekanntgab, brauche Wien derzeit untertags bis zu 20 Prozent weniger Energie, auf 24-Stunden-Basis liege der Bedarf rund 10 bis 15 Prozent niedriger. An der Stromverbrauchskurve lässt sich auch der veränderte Tagesablauf ablesen.

„Wien steht später auf! Normalerweise verzeichnen wir zwischen 5.00 Uhr Früh und 11.00 Uhr vormittags einen sehr steilen Anstieg des Strombedarfs, da fährt die Stadt hoch. Seit Mittwoch ist diese Kurve deutlich flacher“, erklärte Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl.

32.000 Megawattstunden (MWh) wären ein Normalwert bei den Frühlingstemperaturen letzte Woche gewesen, seit Dienstag verzeichnet man aber Werte deutlich unter 28.000 MWh. Die Differenz entspricht dem Jahresverbrauch von 1.600 Haushalten. Zurückzuführen sei diese Veränderung auf den reduzierten bzw. eingestellten Betrieb von Schulen, Geschäfte, Büros, Hotels und insbesondere der Gastronomie. Diese hat üblicherweise einen hohen Stromverbrauch durch Küchengroßgeräte, Lüftung und Kühlung.

Jetzt untypische Mittagsspitze

Nun zeige sich stattdessen eine untypisch deutliche Mittagsspitze. „Zwischen 12 und 13 Uhr sehen wir eine deutliche Bedarfsspitze, die sich so üblicherweise nicht zeigt. Wir gehen davon aus, dass Zuhause deutlich mehr gekocht wird bzw. diese Spitze sonst von anderen Verbrauchern überdeckt wird“, so Strebl.

Im Gegensatz zum Gesamtverbrauch der Stadt steigt der Energieverbrauch im einzelnen Haushalt. Durch Home Office, Unterhaltungselektronik und Küche kann sich der Stromverbrauch zuhause um bis zu einem Drittel pro Tag erhöhen.