Chronik

Coronavirus: Zwei weitere Todesfälle

In Wien sind inzwischen 1.128 Coronavirus-Infektionen gemeldet, die Anzahl der Todesfälle ist um zwei auf 23 gestiegen. Die Bundesregierung hat eine Schutzmaskenpflicht für Supermärkte angekündigt.

Laut Gesundheitsministerium gab es am Montag (Stand 15.00 Uhr) 1.235 Infektionen. Die Anzahl der Todesfälle stieg um zwei auf 23. Eine 76 Jahre alte Frau und ein 78 Jahre alter Mann sind im Krankenhaus verstorben.

Die Gesundheitshotline 1450 hat laut einer Aussendung 1.425 Anrufe entgegengenommen. Dies ist ein weiterer Rückgang, die Anfangswerte von rund 20.000 Anrufen pro Tag werden inzwischen nicht mehr erreicht. 38 Personen sind laut Wiener Krisenstab wieder gesundet.

108 Todesopfer in ganz Österreich

In ganz Österreich sind bisher 108 Menschen an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben, teilte das Innenministerium in einer Aussendung mit. 999 Erkrankte Infizierte wurden inzwischen in Spitälern behandelt, 193 davon auf Intensivstationen. Insgesamt wurden 9.377 bisher Erkrankte erfasst.

636 Personen sind in Österreich wieder genesen, gaben Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) und Innenminister Karl Nehammer (ÖVP) bekannt. Im 24-Stunden-Vergleich der Zahlen von jeweils 8.00 Uhr stieg die Zahl der Infizierten bis Montagfrüh von 8.291 auf 8.813. Das ist ein Plus von 522 Fällen bzw. 6,3 Prozent und damit den dritten Tag in Folge ein Tiefstwert beim prozentuellen Anstieg der Erkrankten.

Ein Mann und eine Frau mit Schutzmasken in einem Supermarkt
APA/Helmut Fohringer
Voraussichtlich ab Mittwoch müssen in Supermärkten Schutzmasken getragen werden

Schutzmaskenpflicht in Supermärkten

Die Bundesregierung hat am Montag in einer Pressekonferenz weitere Maßnahmen zur Eindämmung des Coronavirus präsentiert. Künftig soll ein stärkerer Schutz für Risikogruppen implementiert werden. Man werde außerdem auf Schutzmasken (Mund-Nasen-Schutz) setzen. Diese Masken sollen nicht die Trägerinnen und Träger schützen, sondern die Weiterverbreitung durch die Luft eindämmen.

Die Verteilung der Masken soll ab Mittwoch über die Supermarktketten erfolgen. Ab diesem Zeitpunkt ist es Pflicht, die Masken im Supermarkt zu tragen. Mittelfristig soll der Mund-Nasen-Schutz überall dort verpflichtend sein, wo man an Menschen vorbeigeht.

Gefährdete Personen müssen nicht mehr in die Arbeit müssen. Sie können nur noch im Home Office tätig sein, sonst werden sie verpflichtend freigestellt. Den Arbeitgebern wird die Maßnahme abgegolten, hieß es von der Bundesregierung. Gleichzeitig verkündete Sozialminister Rudolf Anschober (Grüne) bei der montägigen Regierungspressekonferenz, dass Hotellerie-Betriebe schließen müssen.

Maskenpflicht in Supermärkten

Um die Ausbreitung des Coronavirus in Österreich einzudämmen, müssen ab Mittwoch in Supermärkten Gesichtsmasken getragen werden. Das hat die Spitze der Bundesregierung am Montag bekannt gegeben.

Wissenschaftler für strengere Maßnahmen

Basis für die Entscheidung der Regierung für die weitere Vorgangsweise waren Empfehlungen von Wissenschaftern, die „deutlich strengere Maßnahmen, als derzeit in Kraft sind“ gefordert hatten. Die alles entscheidende Größe in der Epidemie ist der Replikationsfaktor (R0). Dieser gibt darüber Auskunft, wie viele Personen ein Infizierter im Durchschnitt ansteckt. Ist der Replikationsfaktor kleiner als eins, klingt die Epidemie rasch ab, ist er größer als eins, verbreitet sich die Krankheit unweigerlich mit exponentieller Geschwindigkeit.

„Wenn es nicht gelingt, rasch den Faktor R0 unter den Wert von eins zu drücken, sind in Österreich Zehntausende zusätzliche Tote und ein Zusammenbruch des Gesundheitssystems zu erwarten“, heißt es in dem von Mathias Beiglböck (Uni Wien), Philipp Grohs (Uni Wien), Joachim Hermisson (Uni Wien, Max Perutz Labs), Magnus Nordborg (ÖAW), Walter Schachermayer (Uni Wien) mit Unterstützung der Rektoren Heinz Engl (Uni Wien) und Markus Müller (MedUni Wien) verfassten Expertenpapier.