Mitarbeiter des AUVA Spitals UKH Meidling
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Gesundheit

AUVA-Spitäler übernehmen Unfallversorgung

Immer mehr Wiener Spitäler rüsten sich für eine große Zahl an Covid-19-Infizierten. Die Unfallkrankenhäuser der Allgemeinen Unfallversicherungsanstalt (AUVA) übernehmen die Akutversorgung bei Unfällen.

Im UKH Meidling herrscht derzeit ebenfalls eine Ausnahmesituation. Bereits beim Eingang findet die Triagierung statt, also die Ersteinschätzung der neuen Patienten und ob Covid-19-Verdacht besteht. Falls der Verdacht vorliegt, werden sie isoliert. Der sonstige Betrieb wurde heruntergefahren, auch geplante Operationen sind verschoben. Das gilt auch im zweiten Unfallspital der AUVA, im Lorenz-Böhler-Krankenhaus.

„Im Notfall helfen wir, wo wir können“

Von den 300 Betten in beiden Häusern ist derzeit nur die Hälfte belegt, heißt es. Der Pool an medizinischem Personal in den zwei Spitälern ist groß: 148 Ärztinnen und Ärzte, dazu 526 Pflegekräfte. Ihre Aufgabe in der Coronavirus-Krise haben Stadt Wien und AUVA festgelegt. „Unsere Aufgabe ist die Unfallversorgung, aber im Notfall helfen wir, wo wir können“, heißt es bei der AUVA.

Unfallpatienten sollen also jetzt vorrangig in den zwei Unfallspitälern versorgt werden, um Kapazitäten für Covid-19-Kranke in den anderen Krankenhäusern freizubekommen. Von den 14 Intensivbetten in den AUVA-Spitälern sind aktuell sechs belegt, heißt es. Allerdings ist auch hier medizinisches Personal positiv auf das Coronavirus getestet worden. Laut AUVA handelt es sich um zwei Ärzte und zwei Pflegekräfte.

1.058 Intensivbetten mit Beatmungsgeräten

Die Stadt hat unterdessen Zahlen zu Intensivbetten mit Beatmungsgeräten in der Stadt veröffentlicht. Laut Gesundheitsstadtrat verfüge Wien derzeit über eine Kapazität von 1.058 Beatmungs-Intensivbetten. Darin inkludiert sind nicht nur die Krankenhäuser des städtischen Krankenanstaltenverbunds (KAV), sondern alle nicht privaten Einrichtungen – also auch die gemeinnützigen Ordensspitäler, die AUVA-Standorte und das von der Gebietskrankenkasse betriebene Hanusch-Krankenhaus.

Laut Wiener Gesundheitsressort sind derzeit noch knapp 28 Prozent aller Beatmungsgeräte verfügbar. Das entspricht 281 Plätzen – 245 für Erwachsene und 36 für Kinder. Ein Sprecher betonte, dass freilich nur ein geringer Teil der bereits vergebenen Betten derzeit mit Covid-19-Patienten belegt sei. Mit Stand Dienstagfrüh befanden sich in den Wiener Spitälern 22 Patienten, die am Coronavirus erkrankt sind, auf der Intensivstation.