Chronik

CoV: Zehn Pensionistenheime betroffen

In Wien sind beim größten Heimträger Österreichs, dem Kuratorium Wiener Pensionistenwohnhäuser, Bewohnerinnen und Bewohner in zehn von 30 Heimen positiv auf das Coronavirus getestet worden. Kritik gibt es an fehlender Schutzausrüstung.

Seit 13. März sind die 30 städtischen Seniorenwohnhäuser für Besucherinnen und Besucher gesperrt. Die ersten Bewohner wurden in einem der Häuser am 15. März positiv auf das neuartige Coronavirus getestet, eine 94-jährige Frau verstarb ein paar Tage später. Auf der Website sind die Häuser mit positiven Fällen aufgelistet. Zehn sind es derzeit, in denen es Fälle gibt.

Insgesamt sind in den 30 Häusern 8.600 Pensionistinnen und Pensionisten untergebracht. „Der aktuelle Stand ist, wir haben 17 verdächtige Bewohnerinnen und Bewohner und 17 positiv getestete“, sagt Gabriele Graumann, die Geschäftsführerin des Kuratorium Wr. Pensionisten-Wohnhäuser, gegenüber „Wien heute“. Auch von Mittwoch auf Donnerstag ist wieder ein positiver Fall dazugekommen. Die meisten von ihnen sind in Spitalsbehandlung.

Krisenmodus in Seniorenheimen

Mehr als 10.000 Menschen leben in den Wiener Senioren- und Pflegeeinrichtungen, dort gibt es eine Reihe von nachgewiesenen Coronavirus-Fällen

Keine Zahl zu Verstorbenen

Wie viele verstorben sind, ist unbekannt, offizielle Zahl gibt es keine. „Weil wir keine Informationen aus den Krankenhäusern bekommen. Im Laufe der Verlassenschaftsabhandlungen kommen dann unter Umständen die Entlassungsbriefe von den Angehörigen, aber sonst wissen wir das nicht“, sagte Graumann.

Von den rund 4.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der städtischen Pensionistenhäuser seien bisher 340 getestet worden. „Um die 30 sind positiv getestet“, sagte Graumann.

Masken werden eingefordert

Ein Thema in den städtischen Pensionistenwohnhäusern sind auch die Masken. Viele Bewohner und Angehörige fordern sie ein, heißt es. Dadurch schwinde der Vorrat, vor allem die medizinischen Masken für die Infektionsfälle werden rasch weniger. „18.000 Masken reichen für eine knappe Woche“, sagte Graumann. Der aktuelle Bestand würde noch rund zwei Wochen reichen. Vom Krisenstab der Stadt Wien heißt es, die Senioreneinrichtungen müssten Schutzausrüstung anfordern. Die nächste Lieferung sei jedenfalls für Freitag geplant.

Noch kein Fall in KAV-Pflegewohnhäusern

In den zehn Pflegewohnhäusern des Krankenanstaltenverbundes (KAV) ist aktuell keiner der 3.000 hochbetagten Bewohner positiv getestet worden. Auch Verdachtsfall gibt es keinen, heißt es vom KAV. „Beim Personal – ebenfalls rund 3.000 Personen – haben wir aktuell wenige Freistellungen im Zusammenhang mit Covid-19, davon einzelne positiv getestete MitarbeiterInnen“, so der KAV.