Telefonische Beratung in der Krisenzeit
dpa/Uli Deck
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Gesundheit

Psychotherapie-Angebot aus der Ferne

Die Coronaviruskrise ist schon für psychisch stabile Menschen eine extreme Herausforderung. Noch schwierger ist sie für jene, die unter psychischen Belastungen leiden. Hier sollen Therapieangebote per Telefon von SOS Kinderdorf und den Wiener Psychotherapeuten helfen.

Angstzustände, selbstverletzendes Verhalten und Essstörungen bei Kindern und Jugendlichen: Was vor Corona schon schlimm war, ist jetzt während der Krise noch schlimmer. Jetzt wies das Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie von SOS-Kinderdorf in Floridsdorf auf sein telefonisches Therapieangebot hin. Der psychische Druck wird durch Bewegungseinschränkung und Kontaktreduktion noch größer. Das SOS-Kinderdorf Ambulatorium in Floridsdorf bietet deswegen Psychotherapie aus der Ferne. Das funktioniert bei Klienten, die schon vor Corona in Behandlung waren und auch für Aktutfälle per Telefon. Mit Jugendlichen geht das ganz gut, hieß es.

Schwieriger sei dies mit Kindern im Alter von bis zu zehn Jahren. Bei ihnen könnten keine Hilfsmittel wie Spielmaterialien eingesetzt werden. Deswegen bereitet das Therapeutenteam im Ambulatorium für Kinder- und Jugendpsychiatrie Schutzmaßnahmen vor, um auch wieder persönliche Kontakte möglich zu machen. Überlegt wird der Einsatz von Schutzanzügen, Masken und Desinfektionsmittel.

Krisengespräche am Telefon

Auch der Wiener Landesverband der Psychotherapeuten bietet Hilfe aus der Ferne an. Therapeutinnen und Therapeuten sind kostenlos täglich 14 Stunden per Telefon erreichbar. Auch hier hieß es, dass die derzeitige Situation für die Bevölkerung eine große Herausforderung und eine große psychische Belastung darstellt. Daran werde sich auch nach der Coronazeit wohl für längere Zeit nichts ändern.

Psychotherapie Helpline

0720 12 00 12 Mo bis So, 8.00 bis 22.00 Uhr

Die Helpline richtet sich an Menschen, die sich aufgrund des momentanen Ausnahmezustandes psychisch belastet fühlen und erhöhten Stress im privaten oder beruflichen Bereich erleben. Es gehe nicht nur um akute Hilfe, sondern auch darum, die psychischen Folgen der Krise zu vermeiden oder zu lindern. Dafür stehen Therapeutinnen und Therapeuten an zehn parallelen Leitungen bereit. Je nach Auslastung kann die Kapazität kurzfristig erhöht werden. Die telefonischen Krisengespräche sind für die Anrufer kostenfrei. Es entstehen lediglich die Gesprächsgebühren.