Michael Ludwig am 7. April 2020
APA/ROLAND SCHLAGER
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Politik

CoV: Sieben Maßnahmen für Wiens Sport

Sportveranstaltungen sind von den Einschränkungen durch die Coronavirus-Pandemie stark betroffen. Bürgermeister Michael Ludwig präsentierte am Dienstag Maßnahmen der Stadt, die hier besondere Unterstützung garantieren sollen.

Insgesamt sieben Punkte führte Ludwig an, die Wien zusätzlich zu den Maßnahmen der Bundesregierung ergreifen will. Er hoffe, dass damit eine wirksame Unterstützung der Verbände in Wien garantiert werden kann:

  1. Verzicht auf Einnahmen aus Miete oder Pacht
  2. Zurückrechnen schon bezahlter Jahresentgelte
  3. Längere Fristen für Ansuchen zu Sporthallennutzung
  4. Spezielle Förderschienen
  5. Lockerere Projektförderung
  6. Lockerere Vereinsförderung
  7. Fortsetzung des Sportstättenprogramms

Hilfsprogramm für Sport

Die Stadt Wien startet ein Hilfsprogramm für Sportvereine, sie verzichtet unter anderem auf Pacht oder Hallenmiete.

Ziel ist, Wiener Sportleben zu erhalten

Im Detail sagte Ludwig etwa zum Verzicht auf Pachteinnahmen, dass davon 154 Sportanlagen und rund 150 Betreiber betroffen wären. Es würde mehr als 100 Sportarten betreffen, darunter solche, die in der Öffentlichkeit weniger prominent sind, aber durchaus auch große Erfolge erzielen würden. Für die Stadt würde das den Verzicht auf etwa eine Million Euro bedeuten, den Vereinen würde damit aber „stark unter die Arme gegriffen“.

Sportverbände gemeinsames Paket
Stadt Wien/PID, Christian Jobst
Dagmar Schmidt, Präsidentin Sportunion, Bürgermeister Michael Ludwig, Paul Haber, ASVÖ-Wien Präsident, Sonja Landsteiner (ASKÖ WAT Wien) (v.l.n.r.)

Mehr als 1.000 Vereine würden davon profitieren, wenn die Stadt bereits bezahlte Jahresentgelte zurückrechnet. Hier bietet laut Ludwig eine „Mietreduktion mangels Gebrauchstauglichkeit“ eine Option, dies umzusetzen und die Vereine zu unterstützen. Auch soll besonders mit Blick auf die nächstjährige Saison die Frist verlängert werden, bis zu der um die Nutzung städtischer Turnhallen angesucht werden kann.

Zudem will die Stadt mehr Mittel über den Sportförderungsbeitrag, die Fachverbandsförderung und den Projektfonds bereitstellen, um Liquiditätsengpässe abzufedern. Dabei will die Stadt auch die Auszahlungsmöglichkeiten „weitreichender“ gestalten, ebenso wie die Förderungen für Sportverbände. Schließlich soll das Sportstättenprogramm weiter laufen und nicht völlig zurückgefahren werden. Es sei notwendig, dass bestimmte Sportstätten instand gehalten bzw. instand gesetzt werden.

Geisterspiele eine „österreichische Entscheidung“

Die Entscheidung, ob es in Wien Geisterspiele – also Spiele ohne Publikum – geben werde, falle nicht in Wien, sagte Ludwig auf Anfrage von Radio Wien. Zuerst müsse der Bund entscheiden, dann die österreichischen Verbände, Wien würde die entsprechende Entscheidung dann mittragen. Die Meisterförderung in Wien gelte für Personen und Vereine und man würde sie gerne ausbezahlen, „wenn es möglich ist, eine Meisterschaft durchzuführen“, sagte Ludwig. Manches werde vielleicht auf später verschoben, in anderen Sportarten würden Einzelentscheidungen fallen. Wie auch immer, die Regierung müsse entscheiden, „Wien wird das dann mittragen“, wiederholte Ludwig.

Arbeit der Vereine absichern

Ludwig zog Parallelen zwischen der Welt und der des Sports. In beiden Welten müssten Ausgaben getätigt werden, es fielen aber die Einnahmen weg, weil alle Veranstaltung abgesagt werden mussten. Als Beispiel nannte Ludwig die Krieau, wo derzeit keine Rennen stattfinden, die Pferde aber trotzdem weiter Futter brauchen. Die generelle Frage sei hier, was könne die Stadt tun, um Verbände und damit die Vereine zu unterstützen. Da gibt es etwa auch Forderungen an die Bundesregierung, für Vereine eine pauschale Reiseaufwandsentschädigung analog zur Pendlerpauschale einzuführen. Damit wäre vielen ehrenamtlich in Vereinen tätigen Menschen geholfen, ebenso wie auch den Vereinen.