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Chronik

Vollpension kämpft ums Überleben

In der Vollpension ist das Servierpersonal jung, hinter den Kochtöpfen und Kuchenblechen stehen vor allem Pensionistinnen und Pensionisten. Nun hat die Coronaviruskrise das Projekt mit zwei Standorten in Wien vor finanzielle Probleme gestellt.

Ursprünglich war es 2012 nur ein kleiner Pop-up-Store. Seit 2015 gibt es die Vollpension als Lokal in der Schleifmühlgasse im vierten Bezirk. Hier arbeiten Jung und Alt gemeinsam, die Seniorinnen und Senioren sind geringfügig angestellt. Seit kurzem gibt es auch einen zweiten Standort in der Johannesgasse in der Innenstadt.

In der „Vollpension“ schaut es aus, wie bei so mancher Oma zu Hause. Das ist auch das Konzept: Man soll sich fühlen wie im Wohnzimmer der Großeltern, wenn man die Vollpension betritt, sagte Mitgründerin Julia Krenmayr. Und die Pensionistinnen und Pensionisten haben die Möglichkeit, sich ihre Pension aufzubessern. Von den 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sind rund die Hälfte Seniorinnen und Senioren.

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Rund die Hälfte der Mitarbeiter zählt zur Risikogruppe

Crowdfunding-Aktion soll Überleben sichern

Die Vollpension ist von der Coronaviruspandemie besonders schwer betroffen. „Unsere Mitarbeiter sind großteils Senioren, die als Risikogruppe natürlich auf keinen Fall außer Haus gehen dürfen. Deswegen ist ein Lieferdienst für uns auch nicht möglich. Wir haben außerdem das Problem, dass die meisten der Senioren bei uns geringfügig beschäftigt sind und hier keine Kurzarbeit geht“, sagte Geschäftsführerin Hannah Lux. Viele der beschäftigten Senioren würden den Zuverdienst außerdem brauchen, um nicht in Altersarmut zu rutschen.

Um den Fortbestand zu sichern, hat das Unternehmen nun auf seiner Homepage eine Crowdfunding-Aktion ins Leben gerufen. „Unser Ziel sind eimal 60.000 Euro“, sagte Lux. Daneben habe man auch um Kredite angesucht, um so durch die Krise tauchen zu können.