Zwei Pandas in Schönbrunn im Gehege
Daniel Zupanc
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Tiere

Pandas nutzten Paarungszeit nicht

Die Paarungszeit der Großen Pandas ist im Tiergarten Schönbrunn mit Spannung erwartet worden. Nur zwei Tage im Jahr sind die Tiere paarungsbereit. Die Verbindungstüren zwischen den beiden Gehegen wurden geöffnet. Zu einer Paarung kam es aber nicht.

Yang Yang und Yuan Yuan bewohnen getrennte Anlagen mit Sichtkontakt. Denn erwachsene Große Pandas sind Einzelgänger – und bekanntermaßen große Paarungsmuffel: Nur zwei Tage im Jahr sind sie überhaupt dazu bereit. Es ist daher entscheidend, dass sich die Tiere gut aufeinander abstimmen können. Bei den ersten Anzeichen ließ das Tiergartenteam die Bären regelmäßig die Anlagen wechseln, damit sie über Duftmarken Informationen austauschen konnten. Ende März wurden die Verbindungstüren zwischen den Anlagen dann geöffnet.

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Zwei Pandas in Schönbrunn im Gehege
Daniel Zupanc
Interesse wurde gezeigt, zu mehr kam es aber heuer nicht
Zwei Pandas in Schönbrunn im Gehege
Daniel Zupanc
Die beiden Pandas leben eigentlich in getrennten Gehegen
Panda in Schönbrunn im Gehege
Daniel Zupanc
Dennoch genossen die Pandas die kurze gemeinsame Zeit im Gehege
Panda in Schönbrunn im Gehege
Daniel Zupanc
Zu den ausufernsten Tätigkeiten zählt bei Pandas die Nahrungsaufnahme

„Es klappt nicht immer auf Anhieb“

Nach einem kurzen Gerangel gingen Yang Yang und Yuan Yuan zunächst auf Abstand. Ihre Kommunikation über Duftmarken und Laute nahm jedoch in den kommenden Tagen stetig zu, schilderte die Zoologin Eveline Dungl am Donnerstag das beobachtete Verhalten: „Sie zeigten das gleiche Verhalten wie damals Yang Yang und Long Hui vor den Paarungen. Yang Yang kletterte auf die Plattform und signalisierte mit bellenden Lauten, dass die Zeit noch nicht gekommen ist. Wie einst Long Hui wartete Yuan Yuan unten in sicherer Distanz und bewachte sie. Immer wieder näherte sich einer von beiden mit beschwichtigendem Gemecker dem anderen. So weit war alles, wie wir es aus der Vergangenheit kannten.“

Und weiter: „Sie haben zwar großes Interesse aneinander gezeigt, aber leider ist es heuer noch zu keiner Paarung gekommen. Warum, das wissen nur die beiden. Sie sind in einem fortgeschrittenen Alter und greifen auf unterschiedliche Erfahrungen zurück. Es war ihre erste Begegnung, und es klappt eben nicht immer auf Anhieb.“

Neuer Partner im letzten Jahr

Anfang April blieben die Verbindungstüren für beide wieder geschlossen. Der Wiener Zoo ist der einzige in Europa, in dem die bedrohten Bären bisher auf natürliche Weise Nachwuchs bekamen. Nach dem Tod von Männchen Long Hui im Dezember 2016 kam im letzten Frühjahr 2019 Yuan Yuan als neuer Partner für das Weibchen Yang Yang aus China nach Wien.

Yang Yang ist bereits fünfmal Mutter geworden. Fu Long, Fu Hu, Fu Bao und die Zwillinge Fu Feng und Fu Ban leben mittlerweile in China. Große Pandas werden in Zoos bis zu 35 Jahre alt. Yang Yang und Yuan Yuan sind im 20. und 21. Lebensjahr. Sie sind damit nicht mehr die Jüngsten. Dennoch bleibt die Hoffnung aufrecht: Nächstes Jahr kommen sich die Tiere vielleicht näher.