Großeinsatz für die Feuerwehr beim Brand im Donauzentrum im März
APA/GEORG HOCHMUTH
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Chronik

Brand im Donauzentrum: Schäden „gering“

Einen Tag nach dem neuerlichen Brand am Dach des Donauzentrums sind heute die Suche nach der Ursache und die Schadensaufnahme im Mittelpunkt gestanden. Die Schäden sind laut Betreiber „gering“.

„Das Einkaufszentrum hat im Innenbereich nur geringe Schäden erlitten“, teilten die Betreiber mit. Betroffen war ein Büroteil des Einkaufszentrums, die zur Grundversorgung in der Coronakrise nötigen Geschäfte hatten wieder geöffnet. Das Ermittlungsergebnis zur Ursache des Feuers wird laut Polizei erst in den kommenden Tagen vorliegen.

„Brandherd noch nicht lokalisiert“

Nach ersten Informationen wird von einem Zusammenhang mit den Bauarbeiten am Dach ausgegangen. Die Ermittler der Brandgruppe des Landeskriminalamtes werden den ganzen Tag an Ort und Stelle sein, sagte Polizeisprecher Patrick Maierhofer am Dienstag. „Der Brandherd wurde noch nicht lokalisiert.“ Die Beamten würden bei der Spurensuche von außen nach innen vorgehen.

Ermittlungen nach Brand

Nach dem Brand am Donauzentrum sind jetzt die Ermittler am Werk. Mehr als 200 Feuerwehrmänner haben die Flammen bekämpft.

Erst im März des Vorjahres war an der gleichen Stelle des Gebäudes während Dacharbeiten ein Großbrand ausgebrochen. Aktuell fanden hier wieder Sanierungsarbeiten statt. „Die Bautätigkeiten von heuer haben nichts mit den Bautätigkeiten vom Vorjahr zu tun“, sagte ein Sprecher des Donauzentrums. Es handle sich zwar um den selben Bereich, aber um völlig andere Arbeiten und eine andere Firma. Der finanzielle Schaden war laut dem Sprecher noch nicht zu beziffern.

Center regulär geöffnet

Die Wasserschäden im Gebäude seien „erfreulicherweise gering ausgefallen“, hieß es in einer schriftlichen Stellungnahme des Donauzentrums. Aktuell müssten Sicherungsarbeiten am Dach sowie Reinigungsarbeiten im Inneren des betroffenen Bauteils durchgeführt werden. „Das gesamte Center ist regulär geöffnet. Lediglich das Bürohaus 2 und die darin befindlichen Büros bleiben geschlossen“, hieß es weiter. Das Donauzentrum ist zwar wegen des Covid-19-Gesetzes derzeit grundsätzlich geschlossen, einzelne Geschäfte der Nahversorgung wie Supermärkte und Drogerien dürfen aber offen halten.

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Ein Brand im „Donauzentrum“ in Wien-Donaustadt hat Montag, 20. April 2020, zu einem Großeinsatz der Berufsfeuerwehr geführt.
APA/Georg Hochmuth
Ein Brand im „Donauzentrum“ in Wien-Donaustadt hat Montag, 20. April 2020, zu einem Großeinsatz der Berufsfeuerwehr geführt.
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Dachbrand im Wiener Donauzentrum – Feuerwehr rief Alarmstufe 4 aus
ORF
Dachbrand im Wiener Donauzentrum – Feuerwehr rief Alarmstufe 3 aus
ORF/Susanne Giczy
Dachbrand im Wiener Donauzentrum – Feuerwehr rief Alarmstufe 4 aus
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Dachbrand im Wiener Donauzentrum – Feuerwehr rief Alarmstufe 4 aus
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Dachbrand im Wiener Donauzentrum – Feuerwehr rief Alarmstufe 3 aus
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Ein Brand im „Donauzentrum“ in Wien-Donaustadt hat Montag, 20. April 2020, zu einem Großeinsatz der Berufsfeuerwehr geführt.
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Ein Brand im „Donauzentrum“ in Wien-Donaustadt hat Montag, 20. April 2020, zu einem Großeinsatz der Berufsfeuerwehr geführt.
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Dachbrand im Wiener Donauzentrum – Feuerwehr rief Alarmstufe 3 aus
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Ein Brand im „Donauzentrum“ in Wien-Donaustadt hat Montag, 20. April 2020, zu einem Großeinsatz der Berufsfeuerwehr geführt.
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Dachbrand im Wiener Donauzentrum – Feuerwehr rief Alarmstufe 3 aus
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„Unser großer Dank gilt den Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr Wien“, wurde Center-Manager Zsolt Juhasz in der Stellungnahme zitiert. „Durch das rasche und professionelle Eingreifen konnten größere Schäden und ein Übergreifen des Feuers auf andere Gebäudeteile verhindert werden.“

160 Einsatzkräfte bei Brandbekämpfung

Das Feuer in Wiens größtem Einkaufszentrum war am Montag um 14.00 Uhr ausgebrochen. Die Feuerwehr rief zwischenzeitlich Alarmstufe vier aus und war daher mit bis zu 160 Einsatzkräften und knapp 40 Fahrzeugen gleichzeitig an Ort und Stelle. Insgesamt waren noch mehr Feuerwehrleute im Einsatz, da die Mannschaften wegen der langen Dauer des Einsatzes abgelöst wurden. Gegen 23.00 Uhr gab es „Brand aus“, berichtete Feuerwehrsprecher Lukas Schauer. Die Nacharbeiten dauerten am Dienstag noch an.

Ein Feuermehrmann war verletzt in ein Spital gebracht worden. Der Kollege habe sich „im Zuge der Brandbekämpfung eine Bänderverletzung am Bein zugezogen“, erläuterte Schauer. Sechs weitere Personen wurden ambulant von der Rettung betreut. Bei ihnen ging es großteils nur um leichte Rauchgasinhalation, sagte Daniel Melcher, Sprecher der Wiener Berufsrettung.

Schwieriger Einsatz

Nach dem „Brand aus“ waren über Nacht noch Kontrollen und Nacharbeiten notwendig, erläuterte Feuerwehrsprecher Schauer. Die Flammen hatten sich in Hohlräumen in der Dachkonstruktion ausgebreitet. Es entstand große Hitze. Die Feuerwehrleute mussten unter Atemschutz und teils gesichert in absturzgefährdeten Bereichen arbeiten und das Dach mit Trenngeräten öffnen, beschrieb der Sprecher die Schwierigkeiten des Einsatzes.

Großeinsatz für die Feuerwehr beim Brand im Donauzentrum im März
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Am 9. März des Vorjahres war in dem Einkaufszentrum am Eck Wagramer Straße – Siebeckstraße ebenfalls ein Feuer ausgebrochen

Schaulustige waren für die Polizei bei dem Einsatz kein Thema, die Neugier der Passanten hielt sich laut Polizei im Vergleich zum Brand im Vorjahr in Grenzen. Auch die Sicherheitsabstände zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie zwischen den stehengeblieben Beobachtern wurden eingehalten.