Wirtschaft

Modegeschäft Stefanel in Konkurs

52 Mitarbeiter an zuletzt nur noch neun Standorten sind vom Konkurs des Modehändlers Stefanel betroffen. Die Firma beantragte jetzt am Handelsgericht Wien die Eröffnung eines Konkursverfahrens. Eine Sanierung ist nicht geplant.

Die Firma ist überschuldet und zahlungsunfähig. Aktiva von rund 506.000 Euro stehen Passiva in der Höhe von rund sechs Millionen Euro gegenüber. Die 52 Mitarbeiter seien bereits beim Arbeitsmarktservice (AMS) zur Kündigung angemeldet, teilten die Gläubigerverbände Creditreform und Alpenländischer Kreditorenverband (AKV) mit.

Als Insolvenzursachen gibt Stefanel Österreich (Stefburg Mode-Handelsgesellschaft m. b. H.) an, dass die Modebranche seit einigen Jahren einem Strukturwandel unterzogen sei. Es herrsche ein großer Preiskampf zwischen den Marken. Dazu komme der Onlinehandel, der für immer stärkere Konkurrenz sorge. Die Umsätze in Österreich waren zuletzt sehr rückläufig. Dazu kam nun der Coronavirus-Stillstand. Über das Vermögen des italienischen Mutterunternehmens wurde bereits im Juli des Vorjahres ein Insolvenzverfahren eröffnet.

Ehemals 1.000 Filialen in 56 Ländern

Zuletzt hatte die Firma, die hierzulande seit 1988 die Waren des italienischen Stefanel-Konzerns verkauft, noch neun Standorte in Österreich: Geschäfte in Wien, Graz, Linz, Innsbruck, Kitzbühel und Klagenfurt sowie Outlet-Stores in Parndorf und in der Passage Salzburg. Betriebsrat gab es keinen.

In den 1990er Jahren hatte der Stefanel-Konzern noch 1.000 Filialen in 56 Ländern. Damals war er auch noch in einer Reihe von kleineren österreichischen Bezirksstädten vertreten. Zuletzt gab es noch 400 Niederlassungen in 13 Ländern. Der Konzernumsatz brach von 2011 bis 2017 um etwa ein Drittel ein.