Neue temporäre Begegnungszone in der Hasnerstrasse in Wien-Ottakring am Freitag 10. April 2020.
APA/Hans Punz
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Verkehr

Begegnungszonen werden verlängert

Seit rund zwei Wochen gibt es in Wien temporäre Begegnungszonen. Dadurch sollen Wienerinnen und Wiener während der Coronavirus-Krise mehr Platz im öffentlichen Raum bekommen. Vizebürgermeisterin Birgit Hebein (Grüne) kündigte nun eine Verlängerung an.

Die temporären Begegnungszonen sind eigentlich bis Anfang Mai befristet. „Wir schauen uns das bis Anfang Mai an. Es ist aber davon auszugehen, dass wir es um zwei Monate verlängern werden“, sagte Hebein dem „Standard“. Damit wird es zumindest im Mai und Juni weiterhin die temporären Begegnungszonen geben, bestätigte eine Hebein-Sprecherin den Zeitungsbericht.

Weitere Begegnungszonen geöffnet

Bisher wurden neun temporäre Begegnungszonen geschaffen, vor allem dort, wo die Gehsteige zu schmal sind, um den vorgeschriebenen Mindestabstand einzuhalten. Die Fußgänger sind dort gleichberechtigte Verkehrsteilnehmer und können auch die Fahrbahn benützen. Die Höchstgeschwindigkeit für Autofahrer beträgt 20 km/h.

Seit Donnerstag sind weitere Straßenabschnitte als temporäre Begegnungszonen dazugekommen. Darunter sind Teile der Kalvarienberggasse, Meiselstraße, Sobieskigasse und Zollergasse. Zwei weitere bereits bestehende temporäre Zonen werden erweitert: Die Schaumburgergasse von der Waltergasse bis zur Rainergasse und die Hermanngasse von der Ahornergasse bis zur Westbahnstraße.

Manche Begegnungszonen auch über den Sommer hinaus?

Hebein stellte in dem Zeitungsbericht auch in Aussicht, dass vereinzelt Maßnahmen wieder zurückgenommen werden könnten. „Wenn die Straße gar nicht angenommen wird, werden wir Begegnungszonen auch wieder zurücknehmen.“ Andererseits könnten einige Begegnungszonen, sofern es Einvernehmen mit den Bezirken gibt, auch über den Juni hinaus bestehen bleiben. Hebein: „Der Sommer steht vor der Tür und damit einhergehend auch Hitzetage. Man sollte den Menschen Platz vergönnen“, wurde Hebein zitiert. Dass die Begegnungszonen aber dauerhaft bleiben, sei nicht vorgesehen, hieß es aus dem Büro der Verkehrsstadträtin.

Ins Leben gerufen wurden die temporären Begegnungszonen von Rot-Grün. Hebein hatte die Idee im Rahmen des Streits mit dem Bund über die Öffnung der Bundesgärten. Sie hatte das Projekt vorangetrieben, nicht ohne Zwist mit der Wiener SPÖ. Schlussendlich präsentierten aber Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ) und Hebein gemeinsam die temporären Begegnungszonen bei einer Pressekonferenz.