Schafbergbad
ORF/Julia Korponay-Pfeifer
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Freizeit

Bäder öffnen am 29. Mai

Die Wiener Bäder werden am 29. Mai aufsperren. Eine Reihe von Maßnahmen soll ermöglichen, dass der Sicherheitsabstand eingehalten werden kann. So wird die Zahl der Besucher begrenzt. Auch neue Tarife und ein entsprechendes „Beckenmanagement“ kommen.

Rund ein Drittel der Wienerinnen und Wiener verbringt den Sommerurlaub in der Stadt. Heuer, so vermutete Bürgermeister Michael Ludwig (SPÖ), würden es wohl mehr sein. Umso wichtiger sei es, alle Bademöglichkeiten in Wien zugänglich zu machen. In Coronavirus-Pandemiezeiten müsse es aber Zugangsbeschränkungen geben, ebenso wie ein „Beckenmanagement“. Man werde genau schauen, wie viele in ein Bad hineinkönnen und wie viele ein Becken benützen können, damit der Sicherheitsabstand gewährleistet wird. So werde es etwa Beschränkungen bei der Zahl der Kinder in Kinderbecken geben, zudem müssten Kinder unter zehn Jahren in Begleitung eines Erwachsenen sein.

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Das Schafbergbad am 28. April 2020

Ludwig appellierte erneut an die Eigenverantwortung der Wienerinnen und Wiener, Bademeister alleine könnten die Vorgaben wohl nicht kontrollieren. Er kündigte weiters an, dass sämtliche Sporteinrichtungen in den Bädern zugänglich gemacht werden sollen, also etwa Volleyball, Minigolf, Tennis, also alle Sportarten, die von Regierung erlaubt werden.

Neue Tarife kommen

Neu geregelt werden die Tarife, und zwar nach dem Muster „1-2-3“: ein Euro Eintritt für Kinder, zwei Euro für Jugendliche, Saisonkarte und Badekartenbesitzer, drei Euro für Erwachsene. „Das garantiert, dass es beim Eintritt sehr schnell geht und lange Staus vermieden werden“, sagte Ludwig.

Der für Bäder zuständige Stadtrat Jürgen Czernohorszky (SPÖ) betonte, es gebe keinen Grund, die Badesaison 2020 abzusagen. Wien werde seinen Bürgerinnen und Bürgern den Zugang zu frischer Luft und Sonne jedenfalls ermöglichen, auch wenn ein außergewöhnlicher Badesommer bevorstehe. Man warte noch auf Vorgaben des Gesundheitsministeriums, es würden aber auch die Vorgaben des Bäderhygienegesetzes und der Leitfaden für Freibäder angewendet.

Änderungen zur Bäderöffnung

Ende Mai öffnen die städtischen Wiener Freibäder, und es gibt wegen Corona einige Auflagen und Änderungen. „Wien heute“ hat recherchiert, womit zu rechnen ist.

Bademeister sollen Abstand kontrollieren

„Baden und Schwimmen kann und darf nur unter der Voraussetzung passieren, wenn das Ansteckungsrisiko minimiert wird“, so Czernohorszky. Das Verwenden von Masken, Händehygiene, Abstand beim Eingangsbereich, in den Wiesen, den Becken und auch bei Naturgewässern seien Vorgaben, die Wien bestens umsetzen wolle. Die Zahl der Badegäste werde jedenfalls begrenzt, Gäste entsprechend informiert.

Eine Berechnungsgrundlage für die Zahl der Gäste fehlt aber noch – bei den Wiener Bädern rechnet man mit rund zehn Quadratmetern pro Person. In den Becken muss ebenfalls ausreichend Mindestabstand vorhanden sein, die Einhaltung kontrollieren sollen die Bademeister. „Da hat jeder erfahrene Bademeister seine Richtwerte, das ist einfach anhand der Schwimmleinen oder der Bodenmarikierungen oder Körpergröße festzustellen, wie viel Platz das sein kann“, sagte Martin Kotnsky, der Sprecher der Wiener Bäder gegenüber „Wien heute“.

Neues Onlineticket

Hubert Teubenbacher, Abteilungsleiter der städtischen Bäder, kündigte ein Onlineticketsystem an, betonte aber, von einer Ankündigung zu sprechen. Um den Andrang in die Bäder regulieren zu können, sei daran gedacht, etwa über die Homepage der Stadt Wien ein Onlineticketsystem für die Wiener Bäder anzubieten. Dort sollte es möglich sein, drei Tage im Voraus Eintrittskarten zu kaufen. So könne man auch sehen, welche Bäder bereits voll und ausgebucht sind, was wiederum verhindert, dass Menschen U-Bahnen und Straßenbahnen benützen, nur um dann bei einem Bad festzustellen, dass es keinen Einlass mehr gibt.

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Die Mitarbeiter der Wiener Bäder müssen jetzt die 38 Bäder auf die Öffnung am 29. Mai vorbereiten

Teubenbacher sprach von einem Einlassmanagement mit Herausforderungen. Er verwies auch darauf, dass Attraktionen wie Wellenbecken grundsätzlich zugänglich sein sollen. Aber man müsse dabei genau darauf achten, wie viele Menschen sich in diesem Becken aufhalten.

Details zur „Bäderstrategie 2030“

Zur Zukunft nach der Pandemie verwies Ludwig auf die „Bäderstrategie 2030“: Diese sehe vor, rund 100 Millionen Euro zu investieren, um dem Bedürfnis nach Ausbau zu entsprechen. Wien wolle an einigen Standorten ausbauen, etwa im Laaerbergbad, Simmeringer Bad und im Großfeldsiedlungsbad sowie ein neues Hallenbad in der Donaustadt.

Bund kündigt Bäderöffnung für Ende Mai an

Neben Hotels und Freizeitanlagen dürfen auch Schwimmbäder am 29. Mai wieder öffnen. Das stellte Gesundheitsminister Rudolf Anschober (Grüne) am Dienstag klar. Diesbezüglich würden derzeit Konzepte mit Betroffenen erarbeitet, „was bestimmte Regelungen und Auflagen betrifft“. Risiken sollen im Voraus geklärt werden. Dazu gehören laut Anschober auch Untersuchungen, ob über und durch das Wasser eine Übertragung des SARS-CoV-2-Virus möglich ist.