In der Wiener Innenstadt ist am Dienstag, 28. April 2020, ein mit einer Machete bewaffneter Mann festgenommen worden (siehe Screenshot). Der Verdächtige wurde am Ballhausplatz vor der Präsidentschaftskanzlei gestellt.
APA/PULS 24
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Chronik

U-Haft für Macheten-Mann beantragt

Die Staatsanwaltschaft hat am Mittwoch die Untersuchungshaft für einen 33-Jährigen beantragt. Der Mann war am Dienstag am Ballhausplatz festgenommen worden. Er hatte eine Machete bei sich.

Gegen den Österreicher werde wegen versuchter schwerer Nötigung ermittelt, berichtete Nina Bussek, Sprecherin der Staatsanwaltschaft. Außerdem sei ein psychiatrisches Gutachten in Auftrag gegeben worden. Damit soll geklärt werden, ob der Mann zurechnungsfähig ist. Der 33-Jährige ist bisher unbescholten, sagte Bussek. Das Strafgesetzbuch (StGB) sieht für schwere Nötigung eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren vor.

Passant alarmierte Polizei

Der Mann war am Dienstagvormittag mit seinem Fahrzeug in der Innenstadt unterwegs und hatte einen Passanten nach dem Weg zum Parlament gefragt. Das Verhalten des Mannes kam dem Zeugen im Verlauf des Gesprächs seltsam vor, außerdem sah er im Auto die Machete, weshalb er die Polizei verständigte.

Vor der Präsidentschaftskanzlei erkannte ein Polizist durch die Personenbeschreibung den Gesuchten, als dieser auf den Ballhausplatz kam. Er verwickelte ihn in ein Gespräch und alarmierte weitere Einsatzkräfte. Beamte der Wega überwältigten den 33-Jährigen. Bedroht hatte er mit der Machete zuvor niemanden. Mehrfach hatte er bei seiner Einvernahme angegeben, dass er lediglich mit Politikern habe sprechen wollen.

E-Mail-Adresse von Wolfgang Sobotka notiert

Im weißen Lieferwagen des Verdächtigen mit niederösterreichischen Kennzeichen lag unter anderem ein Zettel mit der E-Mail-Adresse des Nationalratspräsidenten Wolfgang Sobotka (ÖVP). Wie der „Kurier“ am Mittwoch berichtete, soll der Mann vor seiner Festnahme auch mehrfach im Büro von Sobotka angerufen haben. In einem Facebook-Posting bezog er sich wenige Stunden vor dem Vorfall ebenfalls auf den Nationalratspräsidenten.